Vieles können wir kopieren
Liebes Unsere-Zeit-Team, mich persönlich habt ihr überzeugt, auch bei unserem Weltveränderungs-Abend.
Worüber ich immer wieder nachdenke sind eigentlich Haltungen zur Welt (klingt jetzt ein wenig groß).
Denn die brauchen wir im allgemeinen Transformations-Stress. Schon in Cottbus kamen wir auf eine beträchtliche Krisenliste: Klimakrise, Eurokrise, Demokratie-Krise, Vertrauens-Krise, VW-Krise, FIFA-Krise (nicht mal auf die große Ablenkungs-Maschine Fußball ist noch Verlass).... Hinzufügen möchte ich den Digitalen Wandel, der erstmal zu bewältigen ist, den endlosen 'Stream' an Inhalten, den wir nur noch zu Bruchteilen verarbeiten können (wenn wir uns überhaupt noch dazu durchringen können).
Die Lebenszeit des Einzelnen reicht nicht, um auf all diesen Feldern die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb wünsche ich mir sehr Kollektive, denen ich vertrauen kann, die mich vertreten, mit denen ich einfach ein paar Ideale teile, und die vor allem positiv gestalten. Es können ruhig uralte Werte und sehr bewährte Einstellungen sein (hier müssen die Jüngeren glaube ich das Rad nicht neu erfinden): Aufklärung, Humanismus, Nächstenliebe, Möglichkeiten und Chancen sehen (statt nur Krisen), Optimismus,Gemeinwohl-Denken... Selbst vom Sozialismus und den Alten Griechen hätte ich gerne manches kopiert: zum Beispiel öffentliche Räume, in denen der Kapitalismus mal keine Rolle spielt.
Denn das ist doch das, was uns gerade so an vielen Alten aufregt oder? Der Donald-Trump-artige reaktionäre Rückfall ins Vorurteil, in die Stigmatisierung, ihre Sehnsucht nach der geschlossenen Gesellschaft, nach dem Völkischen, ihre hysterische Missachtung von Vernunft und Wissenschaft und so weiter...
Wir müssen uns diesen ganzen Quatsch nicht bieten lassen. Denn es ist #UnsereZeit.
Nehmen wir uns wahr und ernst
Und eins noch: Was mir persönlich am ehesten hilft, aus einem Gefühl der Vereinzelung, Überforderung und Ohnmacht herauszutreten, haben mir viele Bekannte und Freunde beigebracht: Sich selbst und andere ernstnehmen. Da raus gehen, statt zu Hause zu bleiben. So viel wie möglich persönlich aufeinander Bezug nehmen, sich gegenseitig antworten. Und einfach ins gemeinsame Handeln kommen, das macht so glücklich :)