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Gedanken zu einem Petitionsverein


Foto: hdzimmermannDirekte Demokratie: In der Schweiz per Hand…und bei uns? Foto: hdzimmermann (CC BY-NC-SA 2.0)

Von der Steuergerechtigkeit bis zur Seenotrettung auf dem Mittelmeer - Petitionen können Volkes Stimme sein. Sollte ein Petitionsverein die Kräfte bündeln, fragt MisterEde.


Ein Beitrag von MisterEde

Zwar sind Petition in Deutschland recht diffus geregelt, das heißt manche Petitionen können z.B. auch mit wenigen Unterschriften behandelt werden, allerdings ist klar, je mehr Unterschriften eine Petition erreicht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit damit eine Wirkung zu entfalten.

Ein Gedanke der mir hierzu kam, war ein Verein, der darauf abzielt, eine gute Ausarbeitung von Petitionen zu ermöglichen und auch eine möglichst große Resonanz für diese Petitionen hervorzurufen. Würden zum Beispiel drei, vier Petitionen gebündelt, die viele Personen ansprechen, könnte z.B. offline mit Flugblättern oder online mit Social Media oder auch Werbung z.B. unter dem Stichwort „Petitionsoffensive für mehr Gerechtigkeit“ oder Menschlichkeit oder dem, was sich halt aus den Petitionen ableiten lässt, für die Zeichnung geworben werden.

Wenn ich es recht sehe, sprechen sich z.B. recht viele Personen für eine gerechtere Besteuerung von Arbeit und Kapital aus. Eine Petition könnte z.B. darauf abzielen die Abgeltungssteuer vorerst zumindest von 25% auf 30% anzuheben. Auch eine Petition für eine Ausweitung der deutschen Finanzmittel für die Seenotrettung im Mittelmeer könnte eine solche Petition sein. Solche Petitionen abzustimmen und gut auszuarbeiten und dann versuchen daraus eine Art Kampagne zu machen, sollte die Aufgabe eines solchen Vereins sein. Hingegen sollte kein Ziel sein, politisch im Sinne einer Partei zu agieren, sondern die Überparteilichkeit zu wahren.

Alles was in Richtung direkter Demokratie geht, seien es Volksentscheide auf Bundesebene oder Ähnliches, käme dem Verein natürlich entgegen und auch das könnte über eine Petition eingefordert werden. Aber auch schon jetzt wäre durch die Möglichkeit des Netzes und z.B. der Online-Petition meines Erachtens die Chance gegeben, mit einem solchen Verein den Bürgerdialog aufzugreifen und ihm politisches Gewicht zu verschaffen. Notwendig wäre dafür aus meiner Sicht aber ein ganz realer Verein, der auch von genügend Mitgliedern getragen wird.

Glaubt Ihr, so etwas würde helfen, um auf der einen Seite Dialoge attraktiver zu machen und auf der anderen Seite auch den Bürger-Einfluss auf politische Entscheidungen oder Gestaltungen zu erhöhen?


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Kommentare

  • Ich habe eine Facebook-Gruppe gegründet, auf der neue Petitionen vorgestellt werden können.

    Facebook-Gruppe: Neue Petitionen

    Das Problem ist, dass sie zu klein ist, weil jeder meint, wegen jeder neuen Hühnerstall-Petition eine neue Gruppe gründen zu müssen, und bevorzugt Petitionen von NGO gepostet werden, während die wirklich sinnvollen Petitionen auf der Petitionsseite des Bundestages ignoriert werden.

    • Hallo Nico-Nissen76,

      leider nutze ich Facebook nicht, aber das finde ich den richtigen Ansatz, um eine entsprechende Resonanz zu erreichen. Eine noch so gute Petition nützt eben nichts, wenn es nur wenig Mitzeichner gibt.

      Mein Gedanke daher auch, mehrere Petitionen zu bündeln, um z.B. mit „zugkräftigeren“ Petitionen Aufmerksamkeit für Petition zu erzeugen, die zwar wichtig sind, aber vielleicht nicht so eine große Lobby haben. Auch Partnerschaften mit anderen Initiativen und Nichtregierungsorganisationen wären für einen solchen Verein denkbar.

  • Kurze News:

    Mit Blick auf die Bilanz des Petitionsausschusses im Bundestag fragt Lars Sobiraj :

    Sind Petitionen für die Tonne?

    Liebe Grüße, Alex