+2

Europa, jetzt zählt's!


Foto: EUD / pixabay.com

Ist Europa auf dem absteigenden Ast? Oder erleben wir gerade eine neue Blütezeit? Auf der einen Seite kommen antieuropäische, populistische Aussagen immer weiter in der Mitte der Gesellschaft an, andererseits gibt es sonntags regelmäßige Demonstrationen für Europa in vielen Städten (#PulseOfEurope). In welche Richtung bewegen wir uns gerade?


Ein Beitrag von Moderation Bürgerdialoge Europa-Union Deutschland

Auch in Bremen gab es am 26. Februar die erste Kundgebung von #Pulse of Europe. Diese grass roots Initiative gibt es inzwischen in über 25 deutschen Städten. Die Menschen gehen für ein geeintes Europa auf die Straßen und setzten sich für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz ein. Vielleicht haben wir gerade einen entscheidenden Zeitpunkt erreicht, an dem es darauf ankommt, sich für die europäische Gemeinschaft einzusetzen. Die Gesellschaft scheint aufgewacht zu sein. Oder?

Ist es vielleicht sogar schon zu spät, um einen Richtungswechsel einzuschlagen? Der Brexit steht uns bevor, in Frankreich und den Niederlanden haben die Antieuropäer starke Umfragewerte und von der anderen Atlantikseite ist bestenfalls mit unklaren Absichten zu rechnen.

Europa steht unter Druck, das steht außer Frage. Nun kommt es darauf an, wie wir damit umgehen. In welche Richtung wird sich die (europäische) Gesellschaft bewegen? Schafft es Europa, die Bedrohung als Chance zu ergreifen um gestärkt aus dieser hervorzugehen?


Diskussion

Auch in Bremen möchten wir über die Zukunftschancen Europas diskutieren (weitere Infos), diesmal mit dem thematischen Schwerpunkt „Globalisierung und Europas Rolle in einer Welt im Umbruch“. Hier können Sie schon vorab online diskutieren und ihren Standpunkt mit uns teilen. Die Aussagen werden inhaltlich in die Diskussion vor Ort einfließen.


Fragen

  • Können Proeuropäische Demonstrationen überhaupt etwas bewirken?
  • Wird die europäische Gesellschaft weiter auseinanderdriften oder entsteht gerade ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl?
  • Was kann wirtschaftliche Zusammenarbeit für die Gesellschaft beitragen?

Kommentare

  • Kulturenwerkstatt ist dafür
    +2

    Europa ist einer der Hauptmotoren der Globalisierung, ist aber auf die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen schlecht vorbereitet. Es sind sehr erfolgreich Abkommen und Richtlinien entwickelt worden aber der Mensch selbst wurde nicht mitgenommen. Viele der Menschen in Europa sehen die Europäische Union als etwas, was machen kann oder lassen kann. Sie sehen nicht, dass sie einer Union angehören müssen, und dass diese für Deutschland die einzig mögliche ist. Unionen bilden sich in 14 Regionen der Welt aber von SADC, ECOWAS, LATAM, etc. haben die meisten Europäer noch nie etwas gehört. In der Globalisierung ist das Leben und Arbeiten in einer Union nicht mehr freiwillig. Die Briten können ihre Insel nach dem Brexit nicht einfach irgendwo hinrudern. Wir sind aneinander gebunden und müssen jetzt beweisen, dass wir unsere Union mindestens so gut entwickeln, wie andere Regionen die ihre.

  • Hallo, diese Diskussion ist zwar schon wieder ein bisschen veraltet aber ich wollte nur sagen, dass ich es ganz großartig finde, dass man Ihre Themen hier so offen diskutieren kann.

  • Schön wäre es, wenn die Europa-Union mal hier in Siegen (NRW) einen solchen Bürgerdialog macht. Gut fände ich auch, wenn sich Europa-Union und #PulseOfEurope vernetzen würden. Haben ja doch eine sehr ähnliche Ausrichtung. Eine Diskussion zur Europäischen Föderation oder zum EU-Migrations- und Asylsystem wäre sicher auch interessant.

    Beste Grüße aus Siegen

    • Moderation Bürgerdialoge Europa-Union Deutschland
      +1

      Hallo MisterEde!

      Die Europa-Union versucht ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis der Veranstaltungen in den Bundesländern zu gewährleisten. In NRW waren wir zuletzt 2016 in Wuppertal zu Gast.

      Über Kooperationen verschiedener Proeuropäischer Bewegungen freuen wir uns natürlich immer. Dazu gab es kürzlich einen Aufruf.

      In der letzten Reihe "Europas Grenzen: Wir müssen reden!" wurde auch zu Themen der Migrations- und Asylpolitik diskutiert. Hier darf natürlich gerne weiter kommentiert werden.

      • Bei der Veranstaltung in Wuppertal im Sommer 2016 habe ich dafür geworben, als Europa-Union für humanitäre Kontingente für Schutzsuchende einzutreten. Denn wie sonst sollten wir sonst europäische Werte verteidigen, wenn wir ihrer Aushöhlung tatenlos zusehen würden.

        Ein klares Bekenntnis der Europa-Union zu solchen humanitären Kontingenten wäre deshalb konsequent.