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Sollte Berlin sich für die Olympiade 2024 oder 2028 bewerben?


CC BY 2.0 by ubuntuuserBerlin war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1936. Foto & Teaser: CC BY 2.0 by ubuntuuser.


Ein Beitrag von Doro

Berlin könnte neue Olympiade-Standards setzen. In Bezug auf Bescheidenheit und Nachhaltigkeit. Bescheidenheit: vorhandene Sportstätten, Stadien etc könnten olympiadegerecht saniert werden. Evt. sogar unter Einbeziehung des Tempelhofer Feldes: Für Rasensportarten, Radsportarten, die Flächen dafür reversibel, ebenso reversible Tribünen... Unser Verkehrsnetz garantiert unkomplizierte und schnelle Anfahrtswege. Nachhaltigkeit: Gästehäuser für die Sportler könnten so konzipiert werden, dass sie später leicht zu Wohnhäusern umgebaut werden könnten. Berlin 2024 oder 2028: die Erinnerung an die Olympiade 1936 in Berlin würde lebendig und der Welt noch einmal zeigen, wie schrecklich eine Diktatur ist und wie gut eine Demokratie.


Kommentare

  • Ardistan ist dagegen
    +2

    Mit diesem Senat und dieser Koalition ist von einer Olympia-Bewerbung dringend Abstand zu nehmen. Das Unvernögen, komplexe Projekte zu gestalten, hat der Wowereit-Senat weithin bewiesen.

    Ich sehe auch nicht, dass die Berliner Bevölkerung hinter einer solchen Bewerbung stünde. Das Regime dieser kommerziell ausgerichteten Organisationen wie IOC oder FIFA hinterlässt in der Regel desaströse Verhältnisse und kassiert dazu auch noch ab. Weder der Bund noch das Land Berlin können sich Olympische Spiele leisten.

    Ob das Tempelhofer Feld angesichts der geforderten Sicherheitsmaßnahmen überhaupt geeignet wäre, sehe ich nicht.

    • Hallo Ardistan , ich kann Dich beruhigen, 2024 ist Wowi bestimmt nicht mehr Amt. Aber ich würde auch sagen, dass eigentlich IOC/FIFA mit einer ganz großen BEWERBUNG dran sind, um unser Vertauen, unsere 'Herzen' und unsere Steuergelder. Meine Vorschläge hierzu: https://publixphere.de/d/605

    • Ja, das sehe ich auch so. Die o.g. Kritik von Marcel Wollscheid lässt sich zwar auf Deutschland übertragen, jedoch ist Berlin da nochmal ein ganz spezieller Fall. Die Stadt sollte sich auf gar keinen Fall noch ein Großprojekt aufhalsen, sondern - eins nach dem anderen - die absurde BER-Geschichte ersteinmal beenden.

      Oder kann man eine Olympiabewerbung wieder kurzfristig abgeben? Dann soll Berlin mal machen....nur rechtzeitig nochmal die Kurve kriegen wenn klar wird, dass sie das nicht gestemmt bekommen.

      Ach ja: Und bitte...nicht immer das Tempelhofer Feld als Heilsbringer von allem sehen. Die Idee. einen Teil der Spiele auf dem Feld auszutragen finde ich irgendwie abstrus.

    • ich glaube das würde durchaus chancen für nachaltiges marketing eröffnen. steht die bewerbung nicht ohnehin an?

      • Noch steht keine offizielle Bewerbung an, sondern eine Interessenbekundung. Dazu muss der Senat bis zum 31. August 13 Fragen beantworten. Sie sind im Tagesspiegel vom 24.6. abgedruckt mit dem Versuch von Antworten durch zwei Tagesspiegel-Autoren.

        http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-bewerbung-fuer-olympia-2024-fragen-an-den-senat-unsere-antworten/10089302.html

        Im Dezember entscheidet der DOSB, ob Berlin oder Hamburg das Rennen für eine Bewerbung macht. Bis dahin möchte der Senat eine breite Bürgermeinung einholen, Ideen, Bedenken, Wünsche. Wir könnten an dieser Stelle schon mal anfangen...

  • Liebes Forum,

    kurz der Hinweis:

    Doro hat eine neue Diskussion zu Olympia 2024 in Berlin (?) gestartet:

    "Wir wollen die Spiele - Berlin für Olympia". Wirklich?

    Liebe Grüße, Alex

  • rotersven ist dafür
    +1

    Die spiele sind eine Risen Canche für Berlin, da es immer weniger Industrie in berlin gibt!

  • Na das wär ja mal etwas, bescheidene Spiele! Ich hab schon London nicht mehr geguckt, weils mir einfach alles zu viel war. Die Idee find ich gut!

  • Marcel Wollscheid ist dafür
    0

    Misstrauen gegenüber Senat und IOC sind berechtigt. Doch die daraus erwachsende prinzipielle Ablehnung von Großveranstaltungen jeder Art, die heute in Deutschland spürbar ist, halte ich für besorgniserregend.

    Wer aus Kritik an Politik und Organisatoren jede Olympiade - jede Weltmeisterschaft - im eigenen Land abschreibt, treibt gerade die Vergabe in autoritär regierte Staaten voran.

    Eine Olympiade ist mehr als eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Eine Sportveranstaltung kann für ein Land mehr bedeuten als seine kommerzielle Ausbeute - siehe WM 2006. Olympia wieder zu dem zu machen, was es sein sollte, liegt nicht nur in der Hand des IOC. Es liegt ebenso in der Hand der Bürger. Dafür braucht es Engagement, eine Vision und nachhaltige Konzepte - das wünsche ich mir für Berlin. Doch aus purer Verweigerungshaltung ensteht Nichts. Gähnende Leere für die Zukunft. Katar und Russland lassen grüßen.

    • Ist das nicht eine ziemlich krasse These "Kritik an den Spielen bzw. das Nicht-Stattfindenlassen treibt die Vergabe in autoritär regierte Staaten"? - und eine zu einfache Argumentation?

      Ich finde, dass das IOC auf jeden Fall in der Verantwortung für Antidiskriminierung und Fairness während der Spiele steht. Dafür müssten noch klarere Richtlinien ausformuliert werden, die beim Verstoß zu harten Konsequenzen führen. Vielleicht würde es dann in Katar etwas anders aussehen.

      Wie sollen die Bürger den reagieren und wer sind überhaupt "die Bürger" die das Interesse der Olympischen Spiele vertreten?

      • Nachvollziehbar ist für mich: Wenn Menschen in Staaten, in denen die öffentliche Meinung tatsächlich zählt, Veranstaltungen dieser Art nicht mehr mittragen wollen, engt sich der Kandidatenkreis auf immer weniger Länder ein. Darunter Staaten, die Maßnahmen ohne Rücksicht auf ihre Bevölkerung durchdrücken können.

        Bitte lesen Sie meinen Kommentar erneut. Gegen Kritik spreche ich mich in keiner Weise aus - ich befürchte nur eine prinzipielle Verweigerung aus Frustration über Großprojekte und Organisatoren. Aus einer gernerellen Ablehnung heraus wird es keine Bewerbung geben - und damit auch keine Konzepte, die für eine Olympiade der nachhaltigen Stadtentwicklung, Antidiskriminierung und Fairness stehen.

        • CarstenWag ist dafür
          +2

          Ich stimme Ihnen auf jeden Fall zu, dass sportliche Großereignisse auf jeden Fall viele positive Effekte haben. Was mich irritiert hat war die Aussage, als würden kaum noch demokratische oder zumindest nicht-autoritäre Staaten übrig bleiben, um die Spiele austragen zu wollen - und so drastisch ist die Lage ja noch nicht. Ich stimme absolut überein, dass Olympia positive Effekt auf Stadtentwicklung hat und für Antidiskriminierung und Fairness steht, ich wünschte mir nur eine stärkere Position des IOC ( oder welcher Schnittstellenorgsnisation auch immer) die dafür sorgt, dass die positiven Effekte gewahrt bleiben... Und dass es nicht zu solchen Konflikten wir u.a. In Sootschi kommt.

          • haben großorganisatoren wie die fifa nicht unlängst papiere unterzeichnet, in denen der schutz der menschenrechte ect verankert ist?! wer bitte sitzt da im aufsichtsrat? gibt es überhaupt kontrollinstanzen? ich finde, dass nur noch dort spiele ausgetragen werden sollten wo diese nicht zu hunger-games werden.