1 | ![Foto: picture alliance / |
2 | dps](https://publixphere-cms.publixphere.de/de/bilder/jugend |
3 | arbeitslosigkeit-klute_picture-alliance-dpa.jpg/@@images/ima |
4 | ge.bmp) |
5 | ____________________________________________________________ |
6 | |
7 | |
8 | *Im |
9 | [Google-Hangout](https://www.youtube.com/watch?v=YCkxeaJVoZA |
10 | ) der [Politikfabrik](http://eurowahlgang.de/) vom |
11 | 22.05.2014 mit Jürgen Klute, MdEP, Linke (Mitglied des |
12 | Wirtschafts- und Haushaltsausschusses) diskutierten |
13 | Publixphere-Redakteur Alexander Wragge und Blogger Michael |
14 | Fulde zum Thema 'Was tun, gegen die Jugendarbeitslosigkeit |
15 | in Europa?'. Schon im Vorfeld hatte die |
16 | Publixphere-Community dieses Thema kontrovers |
17 | [diskutiert](https://publixphere.de/i/publixphere-de/proposa |
18 | l/572-J%C3%BCrgen_Klute_Was_tun_gegen_Jugendarbeits). Hier |
19 | nun die Zusammenfassung.* |
20 | |
21 | Zur grundsätzlichen Frage verbesserter Fördermöglichkeiten |
22 | Jugendlicher seitens der EU verwies MdB @Brigitte_Pothmer |
23 | (Grüne) im Forum bereits auf bestehende Modelle hin: |
24 | > „Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel das Förderprogramm |
25 | [MobiPro](http://www.thejobofmylife.de/de/) zuverlässig und |
26 | seriös auszufinanzieren. MobiPro-EU wurde im letzten Jahr |
27 | als Beitrag zum Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit |
28 | in Europa und zur Sicherung des deutschen Fachkräftebedarfs |
29 | aufgelegt.“ |
30 | |
31 | User @Klaus empfand diesen Vorstoß als 'eine recht kleine |
32 | Maßnahme', @Brigitte_Pothmer hielt dagegen und bestand |
33 | darauf, dass dieses Programm immerhin für die |
34 | Teilnehmer*innen einen großen Unterschied mache. |
35 | |
36 | User*in @moseni wies dagegen darauf hin, dass es auf Dauer |
37 | nicht das Ziel sein könne junge, qualifizierte |
38 | Arbeitskräfte in 'fremden' Arbeitsmärkten unterzubringen, |
39 | worauf @Brigitte_Pothmer antwortete: |
40 | > „Langfristig brauchen und wollen wir einen |
41 | europäischen Arbeitsmarkt. Die Erfahrungen mit der |
42 | Arbeitnehmerfreizügigkeit zeigen, dass Menschen zwar |
43 | mehrere Jahre in einem anderen Land arbeiten, aber dann |
44 | häufig auch wieder in ihre Heimat zurückkehren. Dort |
45 | profitieren sie dann natürlich auch von den Erfahrungen und |
46 | Qualifikationen, die sie in einem anderen Land gesammelt |
47 | haben.“ |
48 | |
49 | MdEP @JuergenKlute wies in diesem Zusammenhang in Rekurs |
50 | auf die Diskussion im Forum bereits zu Beginn des Hangouts |
51 | noch einmal nachdrücklich auf die große Verantwortung der |
52 | EU hin, Teilhabe am Wohlstand zu schaffen um |
53 | demokratisches, pro-europäisches Interesse innerhalb der |
54 | Nationalstaaten aufrecht zu erhalten. Förderprogramme, so |
55 | Klute, würden jungen Leuten helfen und Perspektiven |
56 | schaffen. Er selbst habe im Ruhrgebiet beobachten können, |
57 | dass staatliche Maßnahmen durchaus geeignet seien Regionen |
58 | wirtschaftlich wieder 'auf die Beine' zu stellen. Die |
59 | geförderte Mobilität in europäischen Programmen sei deshalb |
60 | zwar gut, gleichzeitig dürfe diese aber in keinem Zwang |
61 | münden und keine dauerhafte Abwanderung qualifizierter |
62 | Fachkräfte aus ihren heimischen Ökonomien nach sich ziehen. |
63 | 'Abwanderungs'-Ländern ginge zunehmend Fachkompetenz |
64 | verloren, wohingegen 'Ziel'-Länder wie Deutschland deutlich |
65 | profitierten, indem sie sich bereits die Ausbildung |
66 | sparten. Den 'Entsende'-Ländern fehlten darüber hinaus |
67 | Steuereinnahmen und Einzahlende in die Sozialsysteme. |
68 | Länder wie Deutschland sollten deshalb in eine Art |
69 | 'Kompensations-Fond' einzahlen um ein faires Gleichgewicht |
70 | innerhalb der konkurrierenden Ökonomien zu gewährleisten – |
71 | so etwas sei, nach Klutes Einschätzung, vorerst aber nicht |
72 | durchsetzbar. Bereits beim Aufstocken der |
73 | ['Jugendarbeitslosigkeitsinitiative'](http://www.europarl.eu |
74 | ropa.eu/news/de/news-room/content/20110415STO17916/html/EU-I |
75 | nitiative-gegen-Jugendarbeitslosigkeit), die alle jungen |
76 | Erwachsenen bis zum 25. Lebensjahr in ihrer Ausbildung |
77 | fördert, habe es massiven Gegenwind – vor allem aus |
78 | Deutschland und Großbritannien – gegeben. Deshalb würden |
79 | für alle 28 Mitgliedsstaaten weiterhin nur sechs Milliarden |
80 | Euro für die nächsten sieben Jahre bereitgestellt – dies |
81 | sei, so Klute, eine viel zu geringe Summe. |
1-2 von 2
-
Hangout mit Jürgen Klute: Was tun gegen Jugendarbeitslosigkeit in Europa? (Originalversion)
von Redaktion, angelegt -
Hangout mit Jürgen Klute: Was tun gegen Jugendarbeitslosigkeit in Europa? (Originalversion)
von Redaktion, angelegt1 *Im 2 [Google-Hangout](https://www.youtube.com/watch?v=YCkxeaJVoZA 3 ) der [Politikfabrik](http://eurowahlgang.de/) vom 4 22.05.2014 mit Jürgen Klute, MdEP, Linke (Mitglied des 5 Wirtschafts- und Haushaltsausschusses) diskutierten 6 Publixphere-Redakteur Alexander Wragge und Blogger Michael 7 Fulde zum Thema 'Was tun, gegen die Jugendarbeitslosigkeit 8 in Europa?'. Schon im Vorfeld hatte die 9 Publixphere-Community dieses Thema kontrovers 10 [diskutiert](https://publixphere.de/i/publixphere-de/proposa 11 l/572-J%C3%BCrgen_Klute_Was_tun_gegen_Jugendarbeits). Hier 12 nun die Zusammenfassung.* 13 14 Zur grundsätzlichen Frage verbesserter Fördermöglichkeiten 15 Jugendlicher seitens der EU verwies MdB @Brigitte_Pothmer 16 (Grüne) im Forum bereits auf bestehende Modelle hin: 17 > „Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel das Förderprogramm 18 [MobiPro](http://www.thejobofmylife.de/de/) zuverlässig und 19 seriös auszufinanzieren. MobiPro-EU wurde im letzten Jahr 20 als Beitrag zum Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit 21 in Europa und zur Sicherung des deutschen Fachkräftebedarfs 22 aufgelegt.“ 23 24 User @Klaus empfand diesen Vorstoß als 'eine recht kleine 25 Maßnahme', @Brigitte_Pothmer hielt dagegen und bestand 26 darauf, dass dieses Programm immerhin für die 27 Teilnehmer*innen einen großen Unterschied mache. 28 29 User*in @moseni wies dagegen darauf hin, dass es auf Dauer 30 nicht das Ziel sein könne junge, qualifizierte Arbeitskräfte 31 in 'fremden' Arbeitsmärkten unterzubringen, worauf 32 @Brigitte_Pothmer antwortete: 33 > „Langfristig brauchen und wollen wir einen europäischen 34 Arbeitsmarkt. Die Erfahrungen mit der 35 Arbeitnehmerfreizügigkeit zeigen, dass Menschen zwar mehrere 36 Jahre in einem anderen Land arbeiten, aber dann häufig auch 37 wieder in ihre Heimat zurückkehren. Dort profitieren sie 38 dann natürlich auch von den Erfahrungen und Qualifikationen, 39 die sie in einem anderen Land gesammelt haben.“ 40 41 MdEP @JuergenKlute wies in diesem Zusammenhang in Rekurs auf 42 die Diskussion im Forum bereits zu Beginn des Hangouts noch 43 einmal nachdrücklich auf die große Verantwortung der EU hin, 44 Teilhabe am Wohlstand zu schaffen um demokratisches, 45 pro-europäisches Interesse innerhalb der Nationalstaaten 46 aufrecht zu erhalten. Förderprogramme, so Klute, würden 47 jungen Leuten helfen und Perspektiven schaffen. Er selbst 48 habe im Ruhrgebiet beobachten können, dass staatliche 49 Maßnahmen durchaus geeignet seien Regionen wirtschaftlich 50 wieder 'auf die Beine' zu stellen. Die geförderte Mobilität 51 in europäischen Programmen sei deshalb zwar gut, 52 gleichzeitig dürfe diese aber in keinem Zwang münden und 53 keine dauerhafte Abwanderung qualifizierter Fachkräfte aus 54 ihren heimischen Ökonomien nach sich ziehen. 55 'Abwanderungs'-Ländern ginge zunehmend Fachkompetenz 56 verloren, wohingegen 'Ziel'-Länder wie Deutschland deutlich 57 profitierten, indem sie sich bereits die Ausbildung sparten. 58 Den 'Entsende'-Ländern fehlten darüber hinaus 59 Steuereinnahmen und Einzahlende in die Sozialsysteme. Länder 60 wie Deutschland sollten deshalb in eine Art 61 'Kompensations-Fond' einzahlen um ein faires Gleichgewicht 62 innerhalb der konkurrierenden Ökonomien zu gewährleisten – 63 so etwas sei, nach Klutes Einschätzung, vorerst aber nicht 64 durchsetzbar. Bereits beim Aufstocken der 65 ['Jugendarbeitslosigkeitsinitiative'](http://www.europarl.eu 66 ropa.eu/news/de/news-room/content/20110415STO17916/html/EU-I 67 nitiative-gegen-Jugendarbeitslosigkeit), die alle jungen 68 Erwachsenen bis zum 25. Lebensjahr in ihrer Ausbildung 69 fördert, habe es massiven Gegenwind – vor allem aus 70 Deutschland und Großbritannien – gegeben. Deshalb würden für 71 alle 28 Mitgliedsstaaten weiterhin nur sechs Milliarden Euro 72 für die nächsten sieben Jahre bereitgestellt – dies sei, so 73 Klute, eine viel zu geringe Summe.