Seit mehr als zwei Wochen befinden sich tausende von Post-Mitarbeitern im Streik. Foto: picture alliance / dpa.
Welche Konsequenzen hat der unbefristete Streik der Post-Mitarbeiter? Wie könnten Übergangslösungen aussehen? 'JustaG' fühlt sich als Kunde schlecht informiert und wünscht sich eine andere Art der Streik-Kultur.
Ein Beitrag von JustaG
Erst streikt die Bahn gefühlte Wochen, und jetzt auch noch die Post. 30.000 Mitarbeiter streiken, hunderttausende Pakete und Briefe bleiben liegen. Darunter auch mein Brief, der sehr sehr wichtig ist. Erschreckend stelle ich fest, wie abhängig ich doch im Leben von diesen Unternehmen bin.
Bei der Bahn fand ich es fast noch charmant, klar kommt man verspätet an, aber irgendwie gab es dann doch immer noch eine anderen Option, mit einem anderen Zug, mit Verspätung, mit Umwegen. Aber man kam an und wurde zumindest etwas vorher informiert: 1. wie lange der Streik geht; 2. welche Strecken betroffen sind; 3. Welche Alternativzüge man nehmen kann.
Nicht so bei der Post. Keine Ahnung wo mein Brief liegen geblieben ist und wie lange er dort noch verweilen darf. Heimlich still und leise wird gestreikt. Auf dem Postamt wird man bedient und mit keinem Wort darauf aufmerksam gemacht, dass die eigenen Pakete nicht ankommen könnten. In den Medien wird der Streik irgendwie abgetan, nebenbei behandelt, zwar ist es Thema, aber da der Streikt ja nun schon in Woche drei läuft, sinkt der Nachrichtenwert ja auch.
Eigentlich freue ich mich darüber, dass sich bei Gewerkschaften und Arbeitnehmer ein Widerstand regt, dass sich Menschen zusammenschließen und über Streiks bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen wollen. Ich unterstützte das!
Nur was da bei der Post passiert ist mir irgendwie schleierhaft. Als Kunde fühle ich mich ziemlich alleine gelassen...Liebe Post, wenn ihr schon Streikt - und ihr seid ja auch keine Anfänger - dann bitte richtig! Informiert, protestiert, kommuniziert! Damit besänftigt ihr nicht nur die Kunden, sondern schafft auch mehr Akzeptanz. Eine neue Streikkultur ist ja schön und gut, nur so soll sie bitte nicht aussehen.