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Münklerwatch & Co - eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit?


picture alliance / EventpressIn der Kritik: Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler. Foto: picture alliance / Eventpress

Nach der Debatte um Jörg Baberowski erheben Studierende der HU Berlin nun Vorwürfe gegen Prof. Herfried Münkler. Er solle rassistische und chauvinistische Aussagen getätigt haben. Sind solch anonymen Anklagen eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit und Meinungsdebatte an Universitäten?


Ein Beitrag von treffpunkteuropa.de

Die europäische Hochschullandschaft ist ein hochpolitischer Raum, deren Wissenschaftsbetrieb sich durch die freie Meinungsäußerung auszeichnet. Jüngste Ereignisse an der Humboldt-Universität zu Berlin gefährden das freie Meinungsklima erheblich: dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler wurden rassistische und chauvinistische Aussagen unterstellt, die dann im Münklerwatch diskutiert wurden. Dies ist kein Einzelfall und die Folgen sind einleuchtend: Pressereferenten wollen sich von Journalisten nicht zitieren lassen und Professoren haben Angst zu reden.

Wir möchten mit Euch diskutieren: ist die anonyme Hetzjagd eine Gefahr für die Wissenschaftsdebatte und das Meinungsklima an Universitäten?

Den Hintergrundartikel zur Diskussion findet ihr hier.


Kommentare

  • Ein #pxp_lesetipp: Der UniSpiegel zeichnet aktuell ein recht düsteres Bild von den "Professoren-Stalkern", auch von Münklerwatch.

    Grüße, Alex

  • Hallo Treffpunkt Europa,

    ich hab mich vor ein paar Wochen durch Münklerwatch geklickt und fand das alles doch recht harmlos. Klar ist das ein wenig Gesinnungs-Nazi- und Blockwart-mäßig (selbst wenn Herr Münkler chauvinistisch wäre, wäre das noch kein Verbrechen) und der Witz ist echt, dass sich die Studis von der Gesinnungspolizei nicht trauen, in ihrem eigenen Namen nach 'verdächtigen' Aussagen zu fahnden, offenbar aus Karrieregründen.

    Trotzdem sehe ich eher einen Gewinn für die Wissenschaftsfreiheit und Meinungsdebatte. Es ist doch toll, wenn mal was aus den Hörsälen nach außen dringt. Es hat mir fast schon Spass gemacht, mir aus dem Gewschwurbel auf Münklerwatch zu rekonstruieren, was Herr Münkler wohl gesagt haben mag.

    Ich hätte gern mehr Münklerwatch, Protokolle aus allen spannenden Vorlesungen, der Öffentlichkeit dienend, raus aus dem Elfenbeinturm, vielleicht sogar mit offenen Streitgesprächen zwischen Dozenten und Studenten, das wäre ja fast schon wie es idealerweise laufen sollte, an einer UNIVERSITÄT :)

    • Ich sehe das ganz anders. Über solche anonymen Blogs entstehen Gerüchte, die bishin zu einer Denunzierung der Person führen können. Wenn eine bessere Streitkultur an Universitäten gefordert wird, dann bitte richtig und face to face. Beide Seiten müssen die Möglichkeit haben, sich erklären zu können. Mir erscheint Münklerwatch eher wie ein Projekt von investitationslustigen und zu ambitionierten Studenten, die darauf hoffen, das neue Wikileaks der Wissenschaft zu werden...dabei aber leider über das Ziel hinausschießen. Nicht cool.