Eine vernünftige Aufnahmepolitik beugt Fremdenhass vor - Historie

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  • Eine vernünftige Aufnahmepolitik beugt Fremdenhass vor

    von Doro, angelegt

    Das Asylrecht, das in demokratischen Staaten gilt und auch in Deutschland grundgesetzlich garantiert wird , sollte nicht überdehnt werden. Ein Asylgrund sollte wirklich nur die aktuelle politische und lebensbedrohliche Verfolgung Einzelner sein, denen auf Zeit so lange Asyl gewährt wird, wie der Grund zu ihrer Flucht aus ihrem Herkunftsland besteht.

    Flucht aus ärmlichen, lebensunwürdigen und chancenlosen Verhältnissen, so verständlich die Motivation ist, sollte nicht als Asylgrund gelten. So hart es klingt, aber die Menschen, die unter der Unterdrückung in ihren Heimatländern leiden, müssen als erstes versuchen, die Verhältnisse in ihrem eigenen Land zu verändern. Oder aber, sofern ihr Gewissen das zulässt – sie lassen damit ja ihr Geburtsland im Stich - , einen Auswanderungsantrag (z.B. bei der Deutschen Botschaft ihres Heimatlandes) stellen.

    Die Welt ist nicht gerecht. Es gibt schon eine Ungerechtigkeit von Geburt an. Der/die Eine wird in Deutschland geboren, der/die andere auf dem afrikanischen Kontinent. Aber haben nicht Letztere viel mehr Chancen, Grundlegendes zu verändern als Menschen in der ersten Welt, wo es jeweils nur um kleine Korrekturen für die Erhaltung des Wohlstands und für mehr Gerechtigkeit auf einem ohnehin schon hohen Lebensstandard geht?

    Junge Menschen in Afrika könnten richtig was bewirken, so viel wie es junge Menschen bei uns, weil unsere Gesellschaften satu- riert und nur geringfügig jeweils an die Gegenwart angepasst werden müssen, nicht können und brauchen und müssen. Richtig gute Zukunftschancen, tolle Betätigungsfelder, Basis für Ideen, für die junge Generation bieten doch eigentlich nur die unterentwickelten Länder, die entwickelt werden müssen.

    Bei uns sehe ich bei einem weiteren Andrängen von außerhalb unserer Grenzen eine Überforderung unseres sozialen Systems. Wenn es zusammen bricht, bleiben auch die Geflüchteten weg, und bei uns bleibt ein Scherbenhaufen, von dem man sich mühsam erholen muss. Es ist kein Egoismus, wenn der Helfende sich seiner eigenen Basis erst mal vergewissern und sie aufrecht erhalten muss.

    Es ist m.E. nicht nur eine Ethik der Mitmenschlichkeit der Stärkeren gefragt, sondern auch eine Ethik der Schwachen, der „Opfer“. Wie viel dürfen sie den vermeintlich Starken zumuten, und wie viel müssen sie für sich selbst in die Hand nehmen? Dürfen sie die vermeintlich Starken herunter reißen wollen? Dürfen sie die vermeintlich Starken über die Maßen mit sich belasten?

    Sind es wir, die ihre kleinen Kinder bei der Flucht im Mittelmeer ertrinken lassen, und sind es nicht vielmehr sie, die „Opfer“, die rücksichtslos ihre hochschwangeren Frauen und kleinen Kinder mitnehmen auf eine riskante Flucht, die undurchdacht und nicht verzweifelt ist, sondern in der Absicht geschieht, Aufnahmeländer zu nötigen und zu erpressen?

    Eine vernünftige Aufnahmepolitik bedeutet, zwischen Asyl und Einwanderung zu unterscheiden. Einwanderung, soweit es die Wirtschaft unseres Landes fördert und verkraftet und nicht über- belastet. Wenn der Helfende nicht mehr kann, ist auch dem Hilfesu- chenden nicht geholfen.

    Unter dem Gesichtspunkt des „Fremdenhasses“ sollte die Aufnahmepolitik nicht gesehen werden. Das ist ein emotionales Ausweichen und ein Totschlagsargument gegen die Vernunft. Fremdenhass gibt es nur in einem kleinen Teil der Bevölkerung und deren verwirrten, der Sprache und der Vernunft nicht mächtigen Köpfen. 20 Prozent aller Deutschen haben einen ausländischen Hinter- grund und sind gut integriert und können sich kein besseres Land zum Leben vorstellen. Und das ist auch gut so. Man sollte eine Umfrage unter ihnen machen. Auch sie werden sich, da bin ich sicher, für eine ver- nünftige Aufnahmepolitik aussprechen.