Ein Beitrag von Emil Link: https://publixphere.net/i/publixphere-de/user/Emil
Die Konferenz "Einbruch der Dunkelheit" an der Volksbühne will in Zeiten der digitalen Kontrolle "verbleibende oder zu erkämpfende Freiheitsräume" erkunden. Das Thema trifft einen Nerv, finde ich.
Ich frage mich schon seit Monaten, wie unfrei uns die Überwachung macht. Hat sich unser Verhalten schon verändert, weil da dieses dunkle Bewusstsein ist, man könnte ausgeforscht werden? Oberflächlich ist mein Digital-Verhalten dasselbe geblieben. Ich verschlüssele keine Mails, ich chatte, skype, facebooke wie immer. Aber ich habe dieses Gefühl: Wenn einmal die Diktatur zurückkehrt, dann weiß diese alles über mich - über meine sexuellen Vorlieben, über meine politischen Ansichten, über kleine Lügen und Lästerein. Autoritäre Machthaber der Zukunft hätten mich in der Hand. Es ist ein mieses Gefühl, und ich verdränge es einfach. Und ich denke, jetzt ist es auch zu spät, noch groß eine Privatsphäre wiederherzustellen.
Wie geht es Euch? Habt ihr Euer digitales Verhalten geändert? Benutzt Ihr Eure Smartphones, Facebook-, Amazon- und Mail-Accounts heute anders, weil sie zusammengenommen die größte Überwachungsmaschine aller Zeiten sind? Und gibt es Beispiele dafür, wo die Überwachung heute schon Nachteile für den Einzelnen bringt?
Hinweis der Redaktion: Am 29. Oktober 2014 diskutieren wir unser #pxp_thema "Überwachte Welt" im Rahmen eines Community-Abends (Informationen zum Termin) sowie Ende November in einer öffentlichen Podiumsdiskussion in Berlin (Näheres in Kürze).