Hallo Herr Van Roosebeke und Herr Eckhardt,

ich kann (anders als nemo) Ihrem Ordoliberalismus viel abgewinnen, und zwar genau dann, wenn er fuer faire Regeln fuer alle sorgt. Dass Steuerzahler letztlich fuer Banken buergen, die an dieser impliziten Risiko-Uebernahme durch den Staat kraeftig verdienen, ist nicht tragbar, wollen wir alle an der Marktwirtschaft festhalten. Wenn schon Marktwirtschaft, dann mit klarer Insolvenz-Ordnung, nicht nur fuer den Kioskbesitzer, dem niemand bei einer Pleite hilft, sondern auch fuer die Großbank und den Staat.

Ansonsten habe ich noch zwei Fragen:

  • warum setzen Sie den automatischen Schuldenschnitt speziell bei 90 Prozent an? Da ja die meisten Euro-Staaten drueber liegen, schmaehlert das doch die Erfolgsaussichten ihres Konzepts auf die kommenden Jahrzehnte. Letztendlich ist diese Marke doch auch willkuerlich und sagt wenig ueber die Schuldentragfaehigkeit eines Landes. Japan liegt bei ueber 200 Prozent.

  • halten Sie eine Automatik tatsaechlich fuer durchsetzbar? Wir leben ja nicht in einem abstrakten Konzept, sondern in der realen Welt, und da sind diese Dinge dann eben doch politisch auszuhandeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Staaten und ihre Glaeubiger sich bis zum bitteren Ende (Schuldenschnitt) einem solchen Automatismus unterwerfen. Wo sollen wir den in Stein meisseln?