Mea culpa GeertV. Ich bin offensichtlich zu mitternächtlicher Stunde wieder der Versuchung unterlegen besonders witzig sein zu wollen. Dabei ist dann wohl die Klarheit auf der Strecke geblieben. Auch ich könnte zunächst einmal mit dem guten alten Ordoliberalismus Walter Euckens leben, weil er zumindest in gewissen Grenzen staatliche Eingriffe zu Herstellung eines Ordnungsrahmens für die jeweilige Volkswirtschaft vorsieht. Nur ist dieses Modell hinfällig, da es nur in halbwegs geschlossenen Volkswirtschaften funktioniert. Wenn sich ein Unternehmen oder ein potentieller Kapitalgeber (Investor) jederzeit den im Ordoliberalismus vorgesehenen staatlichen Regelungen entziehen kann, indem es sich einen anderen Standort sucht, welchen Sozialstandarts es sich unterwirft, selbst entscheidet wo es seine Steuern zahlt oder in welchem juristischen Rahmen es seine Verträge schließt (z.B. englisches, US-amerikanisches oder deutsches Recht) etc. ist eine solche Theorie Geschichte. Den Anhängern John Maynard Keynes ist es ebenso ergangen. Der EU-Binnenmarkt und die Globalisierung haben die Grenzen nationaler Volkswirtschaften eingerissen und dies möglich gemacht. CETA und TTIP sind die nächsten Schritte.