Ohne in das immer wieder aufkommende Gerede von "Damals war alles besser" einzustimmen, habe ich ein großes Problem mit dem hinzukommenden Optimierungswahn: Ich genieße es Google Maps auf meinem Smartphone zu haben – aber neben dem ständig anwesenden Gefühl von der kompletten Überwachung, wenn ich ein weiteres Ziel eingebe, merke ich, dass ich mich ständig einem Optimierungszwang hingebe. Welche Strecke ist nun die schnellste? An welchem Supermarkt komme ich noch spät abends vorbei, um mir mein Abendessen zu kaufen? Ich denke jetzt schon nur noch selten nach und lasse die Algorithmen entscheiden, was am besten für mich ist. Wie wird es, wenn ich gar nicht mehr mit denken muss? Wer ist dann dafür verantwortlich, dass mir mein Essen nicht mehr schmeckt? Denn ich gehe davon aus, dass sich die Algorithmen nicht nur an meine Entscheidungen anpassen, sondern auch mein Geschmack sich an die Algorithmen anpasst. Wenn die sagen, dass das richtig ist, wird es ja schon stimmen...
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Jonas
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