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A.S. (ante scriptum): Du machst aber schon ein ganz schönen Unterschied zwischen Google, das nicht der Allgemeinheit dienen muss, und Zeitungsverlagen, die einen der Allgemeinheit dienenden Anspruch haben können (oder verstehe ich dich jetzt wieder falsch?). Für mich sind Zeitungen auch einfach nur Unternehmen, egal ob nun als Genossenschaft oder sonst wie organisiert.
Hauptteil: Wenn Unternehmen nicht der Allgemeinheit dienen müssen, was würde es dann nützen, wenn jetzt Gruner + Jahr, Burda oder Springer statt Google und Facebook als „Gatekeeper“ verwendet werden? Drehst du dich mit dem Vorschlag, z.B. die Online-Angebote von Zeitungen aufzusuchen, nicht ein wenig im Kreis, weil nur der eine kommerzielle Anbieter gegen den nächsten ausgetauscht wird?
Ich denke, wenn man einen Internet-Dienstleister will, der sich ausschließlich auf das Allgemeinwohl fokussiert, dann braucht man entweder ein öffentlich-rechtliches Angebot oder private gemeinnützige Anbieter, wie z.B. wikipedia oder publixphere. Hingegen halte ich es für wenig erfolgsversprechend, darauf zu bauen, dass kommerzielle Unternehmen, ob nun Google oder Springer, zugunsten des Allgemeinwohls auf Gewinne verzichten.
Anders ausgedrückt: Der simple Grund, warum Unternehmen versuchen Werbung, Artikel oder Suchergebnisse auf uns abzustimmen, ist die Hoffnung, dass sich dadurch der Gewinn steigern lässt. Erwartet man von Unternehmen (Google, Springer), dass sie freiwillig auf dieses Vorgehen verzichten, dann erwartet man im Grunde, dass Unternehmen von der Gewinnmaximierung zur Gewinnminimierung übergehen.
Konsum: Theoretisch ist ein anderer Weg, das schreibst du ja auch, die Nachfrage so zu gestalten, dass Unternehmen durch ein solches Vorgehen eben keine zusätzlichen Gewinne zu erwarten haben. In diesem Fall würden Unternehmen aus eigenem Antrieb auf solche Techniken verzichten. Aus praktischer Sicht ist es aber unwahrscheinlich, dass sich die Nachfrage in diesem Bereich ohne Änderungen auf der Angebotsseite (neue Anbieter, neue Angebote) verändert. Gerade auch deshalb plädiere ich ja für die Einführung einer öffentlich-rechtlichen Internetanstalt, also einer angebotsseitigen Veränderung, um z.B. die Latte für private Anbieter (Datenschutz, Werbung, etc.) höher zu hängen.
Nochmal zurück zum Artikel: Deine Bestandsaufnahme bzw. deine Darstellung der Abhängigkeit von den Internetriesen finde ich sehr treffend. Bei den Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind, bin ich aber zumindest etwas anderer Auffassung.
P.S.: Das mit der Änderung des Konsums ist meines Erachtens immer ein etwas schwieriges Argument, denn diese Aussage gilt ja grundsätzlich. Verzichten wir aufs Fliegen, dann braucht es keine Kerosin-Steuer, werden nur noch Elektro-Autos gekauft, dann brauchen wir keine Abgasgrenzwerte und wenn wir auf Kohlestrom verzichten, dann braucht es keine staatlich angestoßene Energiewende. Theoretisch stimmt das zwar alles, praktisch hat es meist aber keine Bedeutung.
MisterEde
Hallo Isarmatrose,
A.S. (ante scriptum): Du machst aber schon ein ganz schönen Unterschied zwischen Google, das nicht der Allgemeinheit dienen muss, und Zeitungsverlagen, die einen der Allgemeinheit dienenden Anspruch haben können (oder verstehe ich dich jetzt wieder falsch?). Für mich sind Zeitungen auch einfach nur Unternehmen, egal ob nun als Genossenschaft oder sonst wie organisiert.
Hauptteil: Wenn Unternehmen nicht der Allgemeinheit dienen müssen, was würde es dann nützen, wenn jetzt Gruner + Jahr, Burda oder Springer statt Google und Facebook als „Gatekeeper“ verwendet werden? Drehst du dich mit dem Vorschlag, z.B. die Online-Angebote von Zeitungen aufzusuchen, nicht ein wenig im Kreis, weil nur der eine kommerzielle Anbieter gegen den nächsten ausgetauscht wird?
Ich denke, wenn man einen Internet-Dienstleister will, der sich ausschließlich auf das Allgemeinwohl fokussiert, dann braucht man entweder ein öffentlich-rechtliches Angebot oder private gemeinnützige Anbieter, wie z.B. wikipedia oder publixphere. Hingegen halte ich es für wenig erfolgsversprechend, darauf zu bauen, dass kommerzielle Unternehmen, ob nun Google oder Springer, zugunsten des Allgemeinwohls auf Gewinne verzichten.
Anders ausgedrückt: Der simple Grund, warum Unternehmen versuchen Werbung, Artikel oder Suchergebnisse auf uns abzustimmen, ist die Hoffnung, dass sich dadurch der Gewinn steigern lässt. Erwartet man von Unternehmen (Google, Springer), dass sie freiwillig auf dieses Vorgehen verzichten, dann erwartet man im Grunde, dass Unternehmen von der Gewinnmaximierung zur Gewinnminimierung übergehen.
Konsum: Theoretisch ist ein anderer Weg, das schreibst du ja auch, die Nachfrage so zu gestalten, dass Unternehmen durch ein solches Vorgehen eben keine zusätzlichen Gewinne zu erwarten haben. In diesem Fall würden Unternehmen aus eigenem Antrieb auf solche Techniken verzichten. Aus praktischer Sicht ist es aber unwahrscheinlich, dass sich die Nachfrage in diesem Bereich ohne Änderungen auf der Angebotsseite (neue Anbieter, neue Angebote) verändert. Gerade auch deshalb plädiere ich ja für die Einführung einer öffentlich-rechtlichen Internetanstalt, also einer angebotsseitigen Veränderung, um z.B. die Latte für private Anbieter (Datenschutz, Werbung, etc.) höher zu hängen.
Nochmal zurück zum Artikel: Deine Bestandsaufnahme bzw. deine Darstellung der Abhängigkeit von den Internetriesen finde ich sehr treffend. Bei den Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind, bin ich aber zumindest etwas anderer Auffassung.
P.S.: Das mit der Änderung des Konsums ist meines Erachtens immer ein etwas schwieriges Argument, denn diese Aussage gilt ja grundsätzlich. Verzichten wir aufs Fliegen, dann braucht es keine Kerosin-Steuer, werden nur noch Elektro-Autos gekauft, dann brauchen wir keine Abgasgrenzwerte und wenn wir auf Kohlestrom verzichten, dann braucht es keine staatlich angestoßene Energiewende. Theoretisch stimmt das zwar alles, praktisch hat es meist aber keine Bedeutung.