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Danke für den Artikel und die Erwähnung auf Twitter, liebe Susanne.
Ich persönlich empfinde die Diskussion, die das Dandy Diary-Video auf konventionellen Modeblogs losgetreten hat, als absolut heuchlerisch. Sich erst bestürzt zeigen und im nächsten Post wieder seine Fast Fashion-Ausbeute präsentieren, ist für mich alles andere als glaubwürdig. Dazu habe ich mich auch hier geäußert: http://pinkgreenblog.wordpress.com/2014/11/09/alexander-wang-x-hm-die-sache-mit-der-fairen-mode/
Dabei ist es nicht wirklich schwer, sich von Fast Fashion-Ketten zu distanzieren - einfach nicht mehr hingehen. In anderen Lebenssituationen, scheint uns das doch auch nicht schwer zu fallen. Lars von Trier zeigt sich als Hitler-Freund? Dann schaue ich eben seine Filme nicht mehr. Xavier Naidoo hält Reden auf zwielichtigen Veranstaltungen? Dann boykottiere ich eben seine Musik. Urban Outfitters unterstützt die Republikaner mit Millionenspenden in den USA? Dann kaufe ich da eben nicht mehr ein. Das sind nur Beispiele für viele politische Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen. Und keine Kleidung mehr von unethischen Unternehmen zu kaufen, könnte eine weitere sein. Billig ist auf Dauer teuer. Für uns und für die Arbeiter. Als Konsument kann man auf Zertifkate achten, wie GOTS, Fair Trade, Best, bluesign, Ökotex u.a., die soziale und ökologische Standards garantieren. Natürlich ist es mühsam, im Kaufhaus jedes Kleidungsstück auf ein Siegel hin zu überprüfen. Wenn man fair und nachhaltig produzierte Mode kaufen möchte, ist man am besten damit beraten, grüne Concept Stores aufzusuchen oder online zu shoppen. Kirsten Brodde hat hierzu sogenannte grüne Listen veröffentlicht, die ich euch nur an Herz legen kann: http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=428
Tolle Concept Stores mit Produktinformationen sind glore.de und gruenewiese-shop.de
Und nur weil etwas in Bangladesch produziert wird, heißt es nicht, dass es schlechter ist als ein made in Europe-Produkt. In Europa gibt es auch viele Produktionsorte, in denen die Arbeiter alles andere als menschlich behandelt werden, z.B. in der Textilstadt Prato in Italien. Und "made in" weist nur auf den letzten Produktionsschritt in der Produktionskette hin. Deswegen sind Siegel so wichtig, da hier unabhängige Audits die Produktion überprüfen, die der Konsument mit einem Blick auf das Herstellungsetikett nicht nachvollziehen kann.
Das Texttilbündnis von Gerd Müller ist in Ansätzen eine tolle Idee, da es sich für mehr Transparenz in der Textilkette stark macht und dafür viele Akteure an einen Tisch geholt hat, aber es basiert auf Freiwilligkeit. Und das ist meiner Meinung nach ein großes Problem in Deutschland: Die Politik möchte (Ausnahmen bestätigen die Regel) dem Endverbraucher nicht vorschreiben, wie er zu leben hat, und greift gesetzlich deswegen nur bedingt ein. Um Menschen und Natur zu schützen, braucht es aber ein System, das jene Unternehmen staatlich unterstützt, die es richtig tun. Die Verantwortung kann nicht nur beim Konsumenten liegen. Das ist meine bescheidene Meinung.
NinaLo
Danke für den Artikel und die Erwähnung auf Twitter, liebe Susanne. Ich persönlich empfinde die Diskussion, die das Dandy Diary-Video auf konventionellen Modeblogs losgetreten hat, als absolut heuchlerisch. Sich erst bestürzt zeigen und im nächsten Post wieder seine Fast Fashion-Ausbeute präsentieren, ist für mich alles andere als glaubwürdig. Dazu habe ich mich auch hier geäußert: http://pinkgreenblog.wordpress.com/2014/11/09/alexander-wang-x-hm-die-sache-mit-der-fairen-mode/ Dabei ist es nicht wirklich schwer, sich von Fast Fashion-Ketten zu distanzieren - einfach nicht mehr hingehen. In anderen Lebenssituationen, scheint uns das doch auch nicht schwer zu fallen. Lars von Trier zeigt sich als Hitler-Freund? Dann schaue ich eben seine Filme nicht mehr. Xavier Naidoo hält Reden auf zwielichtigen Veranstaltungen? Dann boykottiere ich eben seine Musik. Urban Outfitters unterstützt die Republikaner mit Millionenspenden in den USA? Dann kaufe ich da eben nicht mehr ein. Das sind nur Beispiele für viele politische Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen. Und keine Kleidung mehr von unethischen Unternehmen zu kaufen, könnte eine weitere sein. Billig ist auf Dauer teuer. Für uns und für die Arbeiter. Als Konsument kann man auf Zertifkate achten, wie GOTS, Fair Trade, Best, bluesign, Ökotex u.a., die soziale und ökologische Standards garantieren. Natürlich ist es mühsam, im Kaufhaus jedes Kleidungsstück auf ein Siegel hin zu überprüfen. Wenn man fair und nachhaltig produzierte Mode kaufen möchte, ist man am besten damit beraten, grüne Concept Stores aufzusuchen oder online zu shoppen. Kirsten Brodde hat hierzu sogenannte grüne Listen veröffentlicht, die ich euch nur an Herz legen kann: http://www.kirstenbrodde.de/?page_id=428 Tolle Concept Stores mit Produktinformationen sind glore.de und gruenewiese-shop.de Und nur weil etwas in Bangladesch produziert wird, heißt es nicht, dass es schlechter ist als ein made in Europe-Produkt. In Europa gibt es auch viele Produktionsorte, in denen die Arbeiter alles andere als menschlich behandelt werden, z.B. in der Textilstadt Prato in Italien. Und "made in" weist nur auf den letzten Produktionsschritt in der Produktionskette hin. Deswegen sind Siegel so wichtig, da hier unabhängige Audits die Produktion überprüfen, die der Konsument mit einem Blick auf das Herstellungsetikett nicht nachvollziehen kann. Das Texttilbündnis von Gerd Müller ist in Ansätzen eine tolle Idee, da es sich für mehr Transparenz in der Textilkette stark macht und dafür viele Akteure an einen Tisch geholt hat, aber es basiert auf Freiwilligkeit. Und das ist meiner Meinung nach ein großes Problem in Deutschland: Die Politik möchte (Ausnahmen bestätigen die Regel) dem Endverbraucher nicht vorschreiben, wie er zu leben hat, und greift gesetzlich deswegen nur bedingt ein. Um Menschen und Natur zu schützen, braucht es aber ein System, das jene Unternehmen staatlich unterstützt, die es richtig tun. Die Verantwortung kann nicht nur beim Konsumenten liegen. Das ist meine bescheidene Meinung.