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Oder der Beginn eines Diskurses von Tauben und Blinden
Eines steht schon jetzt fest, trotz der höheren Opferzahlen in Madrid und London wird der Anschlag auf Charlie Hebdo für Europa und insbesondere für Frankreich eine ähnliche Signifikanz erreichen wie 9/11 für die USA.
Für Europa, weil jetzt alles zurückkommt was wir in der islamischen Welt in letzten 200 Jahren angerichtet haben und noch immer anrichten und für Frankreich zusätzlich, weil mit Charlie Hebdo ein Kernstück identitätsstiftender französischer (Diskurs)Kultur getroffen wurde. Libertär, anarchisch, subversiv, renitent, bereit sich mit jeder Art von Autorität anzulegen, von tiefstem Misstrauen gegen den Staat und seinen Institutionen geprägt ist er – obwohl eigentlich von links kommend - bis tief in die Mitte der französischen Gesellschaft verankert. Ewas für den Rest der Welt und insbesondere Deutschland hochgradig exotisches.
Für (fast) alle, die jetzt plakativ rufen Je suis Charlie gilt das Gegenteil: Ils ne sont pas Charlie! Ihr, die ihr jetzt die Pressefreiheit in Gefahr seht und in den Kulturkampf ziehen wollt, ihr seid brave Mitarbeiter der Staatsmedien der BRD oder kämpft verängstigt in den ausgedünnten Redaktionen der Mainstreampresse für gar nichts mehr als um eure materielle Existenz. Kein bisschen von dem Esprit, der Renitenz und dem Mut, der Charlie Hebdo ausgezeichnet hat. Nein, ihr seid nicht Charlie Hebdo! Bitte beschmutzt nicht ihr Andenken.
Die, die diese abscheulichen Morde verübten, haben mit gnadenloser Effizienz gearbeitet und sind damit ebenso gnadenlos effektiv gewesen. Wir bekommen jetzt einen Diskurs von Blinden und Tauben über Gott und die Welt, den Islam und die innere Sicherheit, Einwanderung und Integration, der in einem martialischen Rechtsruck unserer europäischen Gesellschaften und dem totalen Überwachungsstaat enden könnte. Georg Diez hat auf SpON jetzt auch noch auf die Gesamtheit der Religionen verbal eingeprügelt. Völlig sinnfrei, denn in Deutschland und Europa bestimmen seit langem diejenigen den Diskurs, die an gar nichts mehr glauben.
nemo
Ils ne sont pas Charlie!
Oder der Beginn eines Diskurses von Tauben und Blinden
Eines steht schon jetzt fest, trotz der höheren Opferzahlen in Madrid und London wird der Anschlag auf Charlie Hebdo für Europa und insbesondere für Frankreich eine ähnliche Signifikanz erreichen wie 9/11 für die USA. Für Europa, weil jetzt alles zurückkommt was wir in der islamischen Welt in letzten 200 Jahren angerichtet haben und noch immer anrichten und für Frankreich zusätzlich, weil mit Charlie Hebdo ein Kernstück identitätsstiftender französischer (Diskurs)Kultur getroffen wurde. Libertär, anarchisch, subversiv, renitent, bereit sich mit jeder Art von Autorität anzulegen, von tiefstem Misstrauen gegen den Staat und seinen Institutionen geprägt ist er – obwohl eigentlich von links kommend - bis tief in die Mitte der französischen Gesellschaft verankert. Ewas für den Rest der Welt und insbesondere Deutschland hochgradig exotisches.
Für (fast) alle, die jetzt plakativ rufen Je suis Charlie gilt das Gegenteil: Ils ne sont pas Charlie! Ihr, die ihr jetzt die Pressefreiheit in Gefahr seht und in den Kulturkampf ziehen wollt, ihr seid brave Mitarbeiter der Staatsmedien der BRD oder kämpft verängstigt in den ausgedünnten Redaktionen der Mainstreampresse für gar nichts mehr als um eure materielle Existenz. Kein bisschen von dem Esprit, der Renitenz und dem Mut, der Charlie Hebdo ausgezeichnet hat. Nein, ihr seid nicht Charlie Hebdo! Bitte beschmutzt nicht ihr Andenken.
Die, die diese abscheulichen Morde verübten, haben mit gnadenloser Effizienz gearbeitet und sind damit ebenso gnadenlos effektiv gewesen. Wir bekommen jetzt einen Diskurs von Blinden und Tauben über Gott und die Welt, den Islam und die innere Sicherheit, Einwanderung und Integration, der in einem martialischen Rechtsruck unserer europäischen Gesellschaften und dem totalen Überwachungsstaat enden könnte. Georg Diez hat auf SpON jetzt auch noch auf die Gesamtheit der Religionen verbal eingeprügelt. Völlig sinnfrei, denn in Deutschland und Europa bestimmen seit langem diejenigen den Diskurs, die an gar nichts mehr glauben.