Hallo Birgit Voggeser, MisterEde und paul : ich finde die Balance in Punkto Negativität und Kritik in der Internetöffentlichkeit tatsächlich am Interessantesten. Wie gebe ich dem rechtsextremen Hetzer eine Hilfestellung und keine Ohrfeige? Oder soll ich gar nicht auf ihn eingehen, weil ich mich nicht mehr auf konstruktive Weise ausdrücken kann, wenn jemand rechtsextrem hetzt?
Ich finde den Ansatz, bei sich selbst anzufangen, sehr weiterführend. Wenn alle sich selbst prüfen, bringt das die ganze Internet-Öffentlichkeit voran.
Und noch ein anderer Punkt:
Warum liegen die Nerven so blank?
Was ich online erlebe sind sowohl eine immense Negativität an vielen Orten bei vielen Themen, als auch eine enorme 'digitale' Empfindlichkeit. Schon bei der These: 'Vegetarismus schadet nicht' fühlen sich viele Menschen extrem provoziert, so als sei das gleichbedeutend mit 'Fleischessen ist böse'. Auch bei PEGIDA ist eine erhebliche 'Unsportlichkeit' im Umgang mit der Presse zu beobachten. Sobald einem nicht passt, was man liest, ist gleich die freie Presse bedroht.
Ich weiß nicht, ob es ein digitales Phänomen ist, oder ein Denken, dass einfach nur digital zu Tage tritt, aber es gibt diese Dünnhäutigkeit, diese Tobsucht, andere Meinungen nicht einfach sportlich zu nehmen. Diese Empfindlichkeit zieht sich auch durch das Private. Es gibt Leute, die sind ernsthaft beleidigt, wenn der andere ihr Foto nicht likt.
Also so spannend Trolle sind, ich glaube das digitale Nervenkostüm ist insgesamt noch interessanter.