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Was staatliche "Zwangsmaßnahmen" angeht - das sehe ich genauso wie Sie. Auch Ihr Postulat "endlich die Fluchtursachen stärker in den Blick zu nehmen und z.B. zu fragen, in wie weit wir etwas gegen die instabilen Situationen auf der Welt, gegen Unterdrückung und Armut unternehmen können" unterstütze ich voll und ganz.
Aber es gibt doch auch das existentielle Problem:
Flüchtlinge, woher auch immer, aus welchem Grund auch immer sind jetzt einfach da (und es werden immer mehr). Sie wohnen in einer Turnhalle in der Nachbarschaft. Man hilft ihnen, man zeigt ihnen, dass sie willkommen sind, und dann muss man es erleben, dass ein Teil von ihnen wieder abgeschoben wird. Man hatte sich schon auf sie eingelassen. Natürlich geht es nicht anders. Es ist pragmatisch, vernünftig, politisch gesehen gar nicht anders handhabbar. Es ist diese Aporie zwischen Mitmenschlichkeit und politischer Vernunft, unter der Hilfswillige hier bei uns leiden.
Und unter der die Flüchtlinge, die das betrifft, erst recht leiden: Zuerst erfahren sie eine überwältigende Hilfsbereitschaft aus der deutschen Bevölkerung, und dann "dürfen" sie doch wieder gehen. Insofern ist m.E. jede Abschiebung, menschlich gesehen, ein Härtefall, politisch gesehen, nach Prüfung der Sachlage wohl notwendig.
Um es existentiell noch einmal auf den Punkt zu bringen: An dem einen Tag möchte man mit demonstrieren für eine "bunte, offene Gesellschaft", und an dem andern Tag für eine "gerechte Flüchtlingspolitik" und eine "geregelte Zuwanderung".
Ich denke, diese Aporie ist nicht auflösbar. Oder doch?
Doro
Hallo MisterEde,
mein Anfangsbeispiel bezog sich auf Roma!!!
Was staatliche "Zwangsmaßnahmen" angeht - das sehe ich genauso wie Sie. Auch Ihr Postulat "endlich die Fluchtursachen stärker in den Blick zu nehmen und z.B. zu fragen, in wie weit wir etwas gegen die instabilen Situationen auf der Welt, gegen Unterdrückung und Armut unternehmen können" unterstütze ich voll und ganz.
Aber es gibt doch auch das existentielle Problem: Flüchtlinge, woher auch immer, aus welchem Grund auch immer sind jetzt einfach da (und es werden immer mehr). Sie wohnen in einer Turnhalle in der Nachbarschaft. Man hilft ihnen, man zeigt ihnen, dass sie willkommen sind, und dann muss man es erleben, dass ein Teil von ihnen wieder abgeschoben wird. Man hatte sich schon auf sie eingelassen. Natürlich geht es nicht anders. Es ist pragmatisch, vernünftig, politisch gesehen gar nicht anders handhabbar. Es ist diese Aporie zwischen Mitmenschlichkeit und politischer Vernunft, unter der Hilfswillige hier bei uns leiden. Und unter der die Flüchtlinge, die das betrifft, erst recht leiden: Zuerst erfahren sie eine überwältigende Hilfsbereitschaft aus der deutschen Bevölkerung, und dann "dürfen" sie doch wieder gehen. Insofern ist m.E. jede Abschiebung, menschlich gesehen, ein Härtefall, politisch gesehen, nach Prüfung der Sachlage wohl notwendig.
Um es existentiell noch einmal auf den Punkt zu bringen: An dem einen Tag möchte man mit demonstrieren für eine "bunte, offene Gesellschaft", und an dem andern Tag für eine "gerechte Flüchtlingspolitik" und eine "geregelte Zuwanderung".
Ich denke, diese Aporie ist nicht auflösbar. Oder doch?