Ich bin in dieser Frage gespalten. Die Spitzenkandidaturen haben auch viele Vorteile. Es kann grenzüberschreitend und personalisiert Wahlkampf gemacht werden - vielleicht sogar mit dem ersten europäischen Fernsehduell (bzw- fünfkampf)? Die europäischen Parteien könnten ihr Profil schärfen, die Wahl könnte entnationalisiert werden.

Andererseits werden vielleicht falsche Erwartungen geweckt, Ein Martin Schulz würde kein sozialdemokratisches Kabinett führen, sondern wäre wie Krause sagt zu 'Neutralität' und allein den Verträgen verpflichtet. Die Kommission ist eben keine Regierung und man sollte auch nicht so tun, das gebe ich Krause Recht.

Andererseits: Die bisherige Methode der Personalfindung, bei der die Staats- und Regierungschefs nach nationalem und Partei-Proporz irgendwelche No-Names (Barroso, Rompuy, Ashton...) aus dem Ärmel schütteln, finde ich auch fragwürdig. Wie Krause fände ich die Direktwahl des Kommissionspräsidenten gut. Ich frag mich nur, ob Merkel und Co einen echten "Europa-Gott" neben sich dulden.