Fabian ist dagegen
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Ich sehe den vorgelegten Gesetzentwurf nicht als den richtigen Weg an. Die Situation der überwiegenden Zahl der Prostituierten wird sich durch die Maßnahmen nicht verbessern.

Der Sexkauf sollte auch in Deutschland verboten werden, d.h. Freier, Zuhälter*innen und weitere Profiteure sollten bestraft werden, nicht die Prostituierten. Ich favorisiere das sogeannte Schwedische Modell.

Außerdem ist extrem wichtig, dass die Ausstiegshilfen mehr gefördert werden und qualitativ besser werden. Aktuell gibt es staatliche Förderung für Organisationen, die Frauen erklären, wie man gut in die Prostitution einsteigt(!) und Werbung für Prostitution machen. Das Gesetz, das aktuell in Frankreich debattiert wird, sieht hingegen vor, die staatlichen Mittel für Ausstiegshilfen zu verzehnfachen. Wartezeiten bei Therapeuten, die auf Traumatisierungen spezialisiert sind (PTBS und komplexe PTBS sind häufige Krankheitsbilder bei Aussteigerinnen), betragen oft über ein Jahr, bei Akut(!)Klinigen z.T. über sechs Monate. Es gibt viel zu wenig Schutzhäuser.

Ich wünsche mir, dass das Gesetz nicht in der jetzigen Form beschlossen wird und dass in den drei Fachausschüssen "Familie&Frauen", "Recht" und "Inneres" lange darüber diskutiert wird und auch insbesondere das Schwedische Modell geprüft wird. Ich wünsche mir, dass es Bürgerinnenbeteiligungsverfahren gibt und dass Überlebende/Ausgestiegene in den Ausschüssen gehört werden, sowie Traumatherapeutinnen und echte Ausstiegsorganisationen.