Moin Allerseits,
für mich ist das eine klassische "Wie man es macht, man macht es falsch"-Falle für Politiker…
Verzichtet man im Bundeskanzleramt auf Facebook und soziale Medien, ist der Aufschrei groß, man ignoriere die neuen Medien, gehe nicht mit der Zeit, verlasse sich auf ältere Wählerschichten usw.
Wagt die Regierung (und die politische Klasse allgemein) jedoch diesen Schritt, sieht sie sich dem Vorwurf "reiner Regierungs-PR" oder Hohn und Spott ausgesetzt. Dass es unzählige Politikerauftritte im Internet gibt, die von Satire nur schwerlich zu unterscheiden sind, steht außer Frage. Vielleicht sollte die "digitale Generation", für die der Umgang mit den sozialen Netzwerken zum täglich Brot gehört, vielleicht dennoch auch mal etwas Milde walten lassen. Dazu gehört es auch, anzuerkennen, dass der Grat zwischen zeitgemäßer Kommunikation und anbiederndem Pseudo-Coolsein im Internet nicht breiter wird, wenn man seine Hausarbeiten noch auf der Erika-Schreibmaschine geschrieben hat oder häufiger abwägen musste, ob der Geldbeutel ein Ferngespräch derzeit hergibt...