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    Doro · angelegt
     

    Hallo BastianB,

    Meine Fragen 1-5 würdest Du wirklich allesamt mit Ja beantworten? Auch meine 2. Frage, ob die Würde des Menschen aus dem Naturrecht begründbar ist?

    Heißt nicht Naturrecht, dass das Recht des Stärkeren sich durchsetzt? Was das heißt, sieht man m.E. eindrucksvoll und exemplarisch in Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum", als er den Kampf der Menschenaffen gegen andere Tiere und gegen ihresgleichen um Jagdgebiete veranschaulicht.

    Ich denke, aus dem Naturrecht ist die Aussage "die Würde des Menschen ist unantastbar" und eine Ethik nicht herleitbar. Okay, aber das nur nebenbei.

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    Doro · angelegt
     

    Hallo BastianB,

    Meine Fragen 1-5 würdest Du wirklich allesamt mit Ja beantworten? Auch meine 2. Frage, ob die Würde des Menschen aus dem Naturrecht begründbar ist?

    Heißt nicht Naturrecht, dass das Recht des Stärkeren sich durchsetzt? Was das heißt, sieht man m.E. eindrucksvoll und exemplarisch in Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum", als er den Kampf der Menschenaffen gegen andere Tiere und gegen ihresgleichen um Jagdgebiete veranschaulicht.

    Ich denke, aus dem Naturrecht ist die Aussage "die Würde des Menschen ist unantastbar" und eine Ethik nicht herleitbar. Ethik des Menschen nicht herleitbar. Schwaches, Krankes, Altes genießt m.E. in der Natur keinen Schutz, wird ausgeschlossen oder schließt sich selber aus.

    Bleibt die Frage, ob Gott für das unter Menschen geltende Recht gebraucht wird. Gemäß des Alten Testaments hat Gott den Israeliten die 10 Gebote am Berg Sinai gegeben. Gemäß des Neuen Testaments hat Jesus in göttlicher Vollmacht die Gebote einerseits verschärft im Sinne einer Verinnerlichung, andererseits sie auch relativiert in dem Sinne, dass der Mensch über dem Gesetz steht (z.B., was die Sabbatheiligung angeht).

    Also, braucht der Mensch Gott für eine Ethik des friedlichen Zusammenlebens?

    Im Matthäus-Evangelium 7,12 sagt Jesus am Ende seiner Bergpredigt: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut auch ihnen." Diese sog. Goldene Regel gibt es in allen Religionen. I.Kant postuliert sie, ohne Gottesbezug, allein aus der Vernunft: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Ich stimme Dir zu, Gott braucht es nicht, aber das Naturrecht ist auch nicht weiterführend, die Vernunft sagt dem Menschen, was richtig ist und was falsch.

    Trotzdem sind auch mit dem Postulat, dass der Mensch nur seine Vernunft gebrauchen müsse, um ein gutes Zusammenleben aller Menschen zu ermöglichen, nicht alle Fragen beantwortet:

    Ist nicht auch die Vernunft kulturbedingt? Warum die Einehe? Warum nicht die Mehrehe? Warum überhaupt die Ehe? Warum das Problem Ehebruch? Warum das Verbot sexueller Beziehungen, z.B. zu Kindern? Warum das Patriarchat? Warum nicht das Matriachat? Warum die Empörung, dass Volksgruppen, die unter Frauenmangel leiden, sich Frauen aus andern Volksgruppen holen? Warum überhaupt das Verbot "Du sollst nicht stehlen"?, wenn Du selbst unter Hunger leidest und Andere haben Reichtum im Überfluss?

    Gibt es nicht Beispiele, wo die menschliche Vernunft für die Festsetzung des Rechts, das unter Menschen gelten soll, an ihre Grenzen stößt und einfach gesagt werden muss "Deus dixit"?

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    Hallo BastianB,

    Meine Fragen 1-5 würdest Du wirklich allesamt mit Ja beantworten? Auch meine 2. Frage, ob die Würde des Menschen aus dem Naturrecht begründbar ist?

    Heißt nicht Naturrecht, dass das Recht des Stärkeren sich durchsetzt? Was das heißt, sieht man m.E. eindrucksvoll und exemplarisch in Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum", als er den Kampf der Menschenaffen gegen andere Tiere und gegen ihresgleichen um Jagdgebiete veranschaulicht.

    Ich denke, aus dem Naturrecht ist die Ethik des Menschen nicht herleitbar. Schwaches, Krankes, Altes genießt m.E. in der Natur keinen Schutz, wird ausgeschlossen oder schließt sich selber aus.

    Bleibt die Frage, ob Gott für das unter Menschen geltende Recht gebraucht wird. Gemäß des Alten Testaments hat Gott den Israeliten die 10 Gebote am Berg Sinai gegeben. Gemäß des Neuen Testaments hat Jesus in göttlicher Vollmacht die Gebote einerseits verschärft im Sinne einer Verinnerlichung, andererseits sie auch relativiert in dem Sinne, dass der Mensch über dem Gesetz steht (z.B., was die Sabbatheiligung angeht).

    Also, braucht der Mensch Gott für eine Ethik des friedlichen Zusammenlebens?

    Im Matthäus-Evangelium 7,12 sagt Jesus am Ende seiner Bergpredigt: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut auch ihnen." Diese sog. Goldene Regel gibt es in allen Religionen. I.Kant postuliert sie, ohne Gottesbezug, allein aus der Vernunft: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Ich stimme Dir zu, Gott braucht es nicht, aber das Naturrecht ist auch nicht weiterführend, die Vernunft sagt dem Menschen, was richtig ist und was falsch.

    Trotzdem sind auch mit dem Postulat, dass der Mensch nur seine Vernunft gebrauchen müsse, um ein gutes Zusammenleben aller Menschen zu ermöglichen, nicht alle Fragen beantwortet:

    Ist nicht auch die Vernunft kulturbedingt? Warum die Einehe? Warum nicht die Mehrehe? Warum überhaupt die Ehe? Warum das Problem Ehebruch? Warum das Verbot sexueller Beziehungen, z.B. zu Kindern? Warum das Patriarchat? Warum nicht das Matriachat? Warum die Empörung, dass Volksgruppen, die unter Frauenmangel leiden, sich Frauen aus andern Volksgruppen holen? Warum überhaupt das Verbot "Du sollst nicht stehlen"?, wenn Du selbst unter Hunger leidest und Andere haben Reichtum im Überfluss? Warum nicht töten, wenn dich dein Nachbar über lange Zeit nervt und ein Kompromiss nicht möglich ist? Warum nicht die Blutrache? Warum "mein ist die Rache, spricht Gott"?

    Gibt es nicht Beispiele, wo die menschliche Vernunft für die Festsetzung des Rechts, das unter Menschen gelten soll, an ihre Grenzen stößt und einfach gesagt werden muss "Deus dixit"?

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    Doro · angelegt
     

    Hallo BastianB,

    Meine Fragen 1-5 würdest Du wirklich allesamt mit Ja beantworten? Auch meine 2. Frage, ob die Würde des Menschen aus dem Naturrecht begründbar ist?

    Heißt nicht Naturrecht, dass das Recht des Stärkeren sich durchsetzt? Was das heißt, sieht man m.E. eindrucksvoll und exemplarisch in Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum", als er den Kampf der Menschenaffen gegen andere Tiere und gegen ihresgleichen um Jagdgebiete veranschaulicht.

    Ich denke, aus dem Naturrecht ist die Ethik des Menschen nicht herleitbar. Schwaches, Krankes, Altes genießt m.E. in der Natur keinen Schutz, wird ausgeschlossen oder schließt sich selber aus.

    Bleibt die Frage, ob Gott für das unter Menschen geltende Recht gebraucht wird. Gemäß des Alten Testaments hat Gott den Israeliten die 10 Gebote am Berg Sinai gegeben. Gemäß des Neuen Testaments hat Jesus in göttlicher Vollmacht die Gebote einerseits verschärft im Sinne einer Verinnerlichung, andererseits sie auch relativiert in dem Sinne, dass der Mensch über dem Gesetz steht (z.B., was die Sabbatheiligung angeht).

    Also, braucht der Mensch Gott für eine Ethik des friedlichen Zusammenlebens?

    Im Matthäus-Evangelium 7,12 sagt Jesus am Ende seiner Bergpredigt: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut auch ihnen." Diese sog. Goldene Regel gibt es in allen Religionen. I.Kant postuliert sie, ohne Gottesbezug, allein aus der Vernunft: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Ich stimme Dir zu, Gott braucht es nicht, aber das Naturrecht ist auch nicht weiterführend, die Vernunft sagt dem Menschen, was richtig ist und was falsch.

    Trotzdem sind auch mit dem Postulat, dass der Mensch nur seine Vernunft gebrauchen müsse, um ein gutes Zusammenleben aller Menschen zu ermöglichen, nicht alle Fragen beantwortet:

    Ist nicht auch die Vernunft kulturbedingt? Warum die Einehe? Warum nicht die Mehrehe? Warum überhaupt die Ehe? Warum das Problem Ehebruch? Warum das Verbot sexueller Beziehungen, z.B. zu Kindern? Warum das Patriarchat? Warum nicht das Matriachat? Warum die Empörung, dass Volksgruppen, die unter Frauenmangel leiden, sich Frauen aus andern Volksgruppen holen? Warum überhaupt das Verbot "Du sollst nicht stehlen"?, wenn Du selbst unter Hunger leidest und Andere haben Reichtum im Überfluss? Warum nicht töten, wenn dich dein Nachbar über lange Zeit nervt und ein Kompromiss nicht möglich ist? Warum nicht die Blutrache? Warum "mein ist die Rache, spricht Gott"?

    Gibt es nicht Beispiele, wo die menschliche Vernunft für die Festsetzung des Rechts, das unter Menschen gelten soll, an ihre Grenzen stößt und einfach gesagt werden muss "Deus dixit"?