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    brussell · angelegt
     

    Ich glaube konkrete Maßnahmen um die politischen Veränderungen herbeizuführen, variieren je nach konkretem Problem und Land.

    So ist etwa das Thema Klimawandel in Deutschland und Europa bereits dauerhaft auf dern politischen Agenda und sehr stark in der öffentlichen Wahrnehmung vertreten, im Gegensatz etwa zur Phosphor-Verknappung. Für letzteres sind Aufklärungskampagnen vermutlich sinnvoll. Beim Klimawandel müsste der Entscheidungsdruck auf die politischen Eliten erhöht werden, etwa durch direktes Umwelt-Lobbying. Der Fossilen Industrie-Lobby entgegentreten. Gerne auch Industrien einbinden, die direkt von strengerem Klimaschutz profitieren.

    Die enorme Schwierigkeit beim Klimawandel ist natürlich die globale Natur der Problemursache. Die am schlimmsten betroffen Länder, etwa Inselstaaten knapp über dem Meeresspiegel, können ihre Situation nicht durch eigene Treibhausgas-Einsparungen verbessern. Die großen THG-Emittenten müssen zum Handeln bewegt werden. Die EU und Länder wie Deutschland sollten Klimaschutz noch stärker zur diplomatischen Priorität machen. Ich würde mir zum Beispiel strengere Klimaschutz-Regularien als Teil von Freihandelsabkommen und anderen bilateralen Abkommen wünschen. Denn innerhalb der UN sind die internationalen Klimaverhandlungen bisher nur schleppend vorangekommen. Nächster Halt: Paris.

    Ich bin aber allgemein skeptisch bezüglich der Erfolgsaussichten des politischen Prozesses zum Klimawandel. Die 2°C-Grenze wird wohl nicht eingehalten werden in diesem Jahrhundert, was nicht heißt, dass es als anerkanntes politisches Ziel notwendigerweise schlecht ist. Aber Anpassungen an die Folgen des Klimawandels, vor allem in ärmeren Teilen der Welt, müssen auch erfolgen. Deutschland ist relativ gut dabei Klima-Anpassung als Priorität der Entwicklungszusammenarbeit zu etablieren.

    Um es zurück zum Postwachstum zu bringen: Die Dringlichkeit der Probleme sind in meinen Augen schwer mit den kolossalen Umwälzungsprozessen zu vereinbaren, die eine komplette Veränderung unserer wirtschaftlichen Lebensweise erfordern würde. Das heißt nicht, dass nicht darauf hingearbeitet werden sollte. Aber Kiribati wird dadurch wohl nicht gerettet.