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    babbelgebrabbel · angelegt
     

    Nachtrag zu meinem Kommentar unten: ich bin in den 80ern in einer westdeutschen Großstadt aufgewachsen, in einer wie man glaube ich sagen kann relativ weltoffenen Familie. Als ich klein war, sagte man bei uns in der Gegend (und nicht nur da) zu Schokoküssen einfach so "Negerkuss". Und zwar nicht nur so umgangssprachlich, sondern beim Bäcker ebenso wie in der Schule oder auch zu Hause. Man hat diesen Begriff einfach nicht reflektiert. Das hat sich irgendwann geändert, einfach so, aber ich erinnere mich ebenso gut daran, wie ich eines Tages einen "Negerkuss" bestellen wollte und mich die Verkäuferin darüber informierte, dass man dies nicht mehr so sage. Das sei rassistisch. Stattdessen sage man dazu jetzt "Mohrenkopf". Echt unglaublich.

    (Ich meine außerdem neulich gelesen zu haben, dass das Wort "Neger" auch bei Jim Knopf weiter vorkommen darf (was ich ziemlich bitter finde).)

    Jedenfalls war ich kein Rassist. Es war einfach normal so zu reden. Nun ist es zum Glück nicht mehr normal, weil man sich als Gesellschaft weiterentwickelt hat (wenn auch so unfassbar spät). Man hat gelernt. Aber wir sind ganz gewiss als Gesellschaft noch nicht frei von Vorurteilen, und zwar nicht nur in Sachsen.

    Was ich sagen will: PEGIDA stellt unsere Gesellschaft auf eine harte Probe. Man hat die Menschen, die da gerade auf die Straße gehen, lange politisch überhaupt nicht wahrgenommen. Plötzlich tut man es und wundert sich, was da in den Köpfen herumschwirrt. Und nun wo sie den Mund aufmachen weiß niemand, wie man mit den Dingen, die da rauskommen, umgehen soll.

    Vielleicht wäre es wichtig oder hilfreich, zwischen unterschiedlichen Typen von PEGIDA-Unterstützern zu unterscheiden:

    • Der wahre Rassist und Fremdenfeind ist nicht mehr zu retten. Gegen ihn (oder sie) müssen sich Politik und offene Gesellschaft gleichermaßen stellen, und zwar laut und hörbar. Dass sie das viel zu lange nicht getan hat (s. Tillich) ist ein Skandal.

    • Der unreflektierte Mitläufer hat vielleicht tatsächlich in erster Linie Angst vor Überfremdung. Vielleicht geht er aber dennoch beim Türken um die Ecke seinen Döner kaufen, weil "das einer von den Netten" ist. Gegen das Verhalten muss man sich klar stellen. Mit dem Menschen kann man Hier reicht es vielleicht, sich gegen dieses Verhalten zu stellen. Der Mensch ist aber vielleicht noch reden. nicht verloren. Flüchtlinge sind ihnen fremd, weil sie einfach anders sind. Und weil ihnen die nötige Empathie fehlt, können sie sich auch nicht mit ihnen identifizieren.

    Schon beim Beschreiben dieser Typen Menschen wird mir unwohl, aber ich glaube nicht, dass all diejenigen, die mitlaufen, schon verloren sind. Vielleicht könnte man diese Menschen noch erreichen und ihnen vermitteln, dass das, was sie da veranstalten, alles andere als sinnvoll ist?! Dass auch Flüchtlinge (oder Muslime, oder Türken, oder Syrer, oder...) Menschen (!) sind? Ich weiß es nicht, würde es aber gerne glauben.

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    babbelgebrabbel · angelegt
     

    Nachtrag zu meinem Kommentar unten: ich bin in den 80ern in einer westdeutschen Großstadt aufgewachsen, in einer wie man glaube ich sagen kann relativ weltoffenen Familie. Als ich klein war, sagte man bei uns in der Gegend (und nicht nur da) zu Schokoküssen einfach so "Negerkuss". Und zwar nicht nur so umgangssprachlich, sondern beim Bäcker ebenso wie in der Schule oder auch zu Hause. Man hat diesen Begriff einfach nicht reflektiert. Das hat sich irgendwann geändert, einfach so, aber ich erinnere mich ebenso gut daran, wie ich eines Tages einen "Negerkuss" bestellen wollte und mich die Verkäuferin darüber informierte, dass man dies nicht mehr so sage. Das sei rassistisch. Stattdessen sage man dazu jetzt "Mohrenkopf". Echt unglaublich.

    (Ich meine außerdem neulich gelesen zu haben, dass das Wort "Neger" auch bei Jim Knopf weiter vorkommen darf (was ich ziemlich bitter finde).)

    Jedenfalls war ich kein Rassist. Es war einfach normal so zu reden. Nun ist es zum Glück nicht mehr normal, weil man sich als Gesellschaft weiterentwickelt hat (wenn auch so unfassbar spät). Man hat gelernt. Aber wir sind ganz gewiss als Gesellschaft noch nicht frei von Vorurteilen, und zwar nicht nur in Sachsen.

    Was ich sagen will: PEGIDA stellt unsere Gesellschaft auf eine harte Probe. Man hat die Menschen, die da gerade auf die Straße gehen, lange politisch überhaupt nicht wahrgenommen. Plötzlich tut man es und wundert sich, was da in den Köpfen herumschwirrt. Und nun wo sie den Mund aufmachen weiß niemand, niemand weiß, wie man mit

    den Dingen, die da rauskommen, umgehen soll. Vielleicht wäre es wichtig oder hilfreich, diesen Menschen umgehen soll. Es wäre m.E. wichtig,

    zwischen unterschiedlichen Typen von PEGIDA-Unterstützern zu unterscheiden:
    • Der wahre Rassist und Fremdenfeind ist nicht mehr zu retten. Gegen ihn (oder sie) müssen sich Politik und offene Gesellschaft gleichermaßen stellen, und zwar laut und hörbar. Dass sie das viel zu lange nicht getan hat (s. Tillich) ist ein Skandal.

    • Der unreflektierte Mitläufer hat vielleicht tatsächlich in erster Linie Angst vor Überfremdung. Vielleicht geht er aber dennoch beim Türken um die Ecke seinen Döner kaufen, weil "das einer von den Netten" ist. Hier reicht es vielleicht, sich gegen dieses Verhalten zu stellen. Der Mensch ist aber vielleicht noch nicht verloren. Vielleicht ist das aber auch einer von denen, die vor dem Flüchtlingsheim stehen bleiben und da erstmal reingucken um zu sehen, was das so für Menschen sind. Flüchtlinge sind ihnen fremd, weil sie einfach anders sind. Und weil ihnen die nötige Empathie fehlt, können sie sich auch nicht mit ihnen identifizieren.

    Schon beim Beschreiben dieser dieses Menschen wird mir unwohl, aber ich glaube nicht, dass all diejenigen, die mitlaufen, schon verloren sind. Vielleicht könnte man diese Menschen noch erreichen und ihnen vermitteln, dass das, was sie da veranstalten, alles andere als sinnvoll ist?! Dass auch Flüchtlinge (oder Muslime, oder Türken, oder Syrer, oder...) das Menschen (!) sind? Ich weiß es nicht, würde es aber gerne glauben.

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    Nachtrag zu meinem Kommentar unten: ich bin in den 80ern in einer westdeutschen Großstadt aufgewachsen, in einer wie man glaube ich sagen kann relativ weltoffenen Familie. Als ich klein war, sagte man bei uns in der Gegend (und nicht nur da) zu Schokoküssen einfach so "Negerkuss". Und zwar nicht nur so umgangssprachlich, sondern beim Bäcker ebenso wie in der Schule oder auch zu Hause. Man hat diesen Begriff einfach nicht reflektiert. Das hat sich irgendwann geändert, einfach so, aber ich erinnere mich ebenso gut daran, wie ich eines Tages einen "Negerkuss" bestellen wollte und mich die Verkäuferin darüber informierte, dass man dies nicht mehr so sage. Das sei rassistisch. Stattdessen sage man dazu jetzt "Mohrenkopf". Echt unglaublich.

    (Ich Ich meine außerdem neulich gelesen zu haben, dass das Wort "Neger" auch bei Jim Knopf weiter vorkommen darf (was ich ziemlich bitter finde).) finde).

    Was ich sagen will: PEGIDA stellt unsere Gesellschaft auf eine harte Probe. Man hat die Menschen, die da gerade auf die Straße gehen, lange politisch überhaupt nicht wahrgenommen. Plötzlich tut man es und wundert sich, was da in den Köpfen herumschwirrt.

    Und niemand weiß, wie man mit diesen Menschen umgehen soll.

    Es wäre m.E. wichtig, zwischen unterschiedlichen Typen von PEGIDA-Unterstützern zu unterscheiden:

    • Der wahre Rassist und Fremdenfeind ist nicht mehr zu retten. Gegen ihn (oder sie) müssen sich Politik und offene Gesellschaft gleichermaßen stellen, und zwar laut und hörbar. Dass sie das viel zu lange nicht getan hat (s. Tillich) ist ein Skandal.

    • Der unreflektierte Mitläufer hat vielleicht tatsächlich in erster Linie Angst vor Überfremdung. Vielleicht geht er aber dennoch beim Türken um die Ecke seinen Döner kaufen, weil "das einer von den Netten" ist.

    Vielleicht ist das aber auch einer von denen, die vor dem Flüchtlingsheim stehen bleiben und da erstmal reingucken um zu sehen, was das so für Menschen sind. Flüchtlinge sind ihnen fremd, weil sie einfach anders sind. Und weil ihnen die nötige Empathie fehlt, können sie sich auch nicht mit ihnen identifizieren.

    Schon beim Beschreiben dieses Menschen wird mir unwohl, aber ich glaube nicht, dass all diejenigen, die mitlaufen, schon verloren sind. Vielleicht könnte man diese Menschen noch erreichen und ihnen vermitteln, dass das, was sie da veranstalten, alles andere als sinnvoll ist?! Dass das Menschen (!) sind? Ich weiß es nicht, würde es aber gerne glauben.

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    Nachtrag zu meinem Kommentar unten: ich bin in den 80ern in einer westdeutschen Großstadt aufgewachsen, in einer wie man glaube ich sagen kann relativ weltoffenen Familie. Als ich klein war, sagte man bei uns in der Gegend (und nicht nur da) zu Schokoküssen einfach so "Negerkuss". Und zwar nicht nur so umgangssprachlich, sondern beim Bäcker ebenso wie in der Schule oder auch zu Hause. Man hat diesen Begriff einfach nicht reflektiert. Das hat sich irgendwann geändert, einfach so, aber ich erinnere mich ebenso gut daran, wie ich eines Tages einen "Negerkuss" bestellen wollte und mich die Verkäuferin darüber informierte, dass man dies nicht mehr so sage. Das sei rassistisch. Stattdessen sage man dazu jetzt "Mohrenkopf". Echt Aus heutiger Sicht ist das echt unglaublich.

    Ich meine außerdem neulich gelesen zu haben, dass das Wort "Neger" auch bei Jim Knopf weiter vorkommen darf (was ich ziemlich bitter finde).

    Was ich sagen will: PEGIDA stellt unsere Gesellschaft auf eine harte Probe. Man hat die Menschen, die da gerade auf die Straße gehen, lange politisch überhaupt nicht wahrgenommen. Plötzlich tut man es und wundert sich, was da in den Köpfen herumschwirrt.

    Und niemand weiß, wie man mit diesen Menschen umgehen soll.

    Es wäre m.E. wichtig, zwischen unterschiedlichen Typen von PEGIDA-Unterstützern zu unterscheiden:

    • Der wahre Rassist und Fremdenfeind ist nicht mehr zu retten. Gegen ihn (oder sie) müssen sich Politik und offene Gesellschaft gleichermaßen stellen, und zwar laut und hörbar. Dass sie das viel zu lange nicht getan hat (s. Tillich) ist ein Skandal.

    • Der unreflektierte Mitläufer hat vielleicht tatsächlich in erster Linie Angst vor Überfremdung. Vielleicht geht er aber dennoch beim Türken um die Ecke seinen Döner kaufen, weil "das einer von den Netten" ist.

    Vielleicht ist das aber auch einer von denen, die vor dem Flüchtlingsheim stehen bleiben und da erstmal reingucken um zu sehen, was das so für Menschen sind. Flüchtlinge sind ihnen fremd, weil sie einfach anders sind. Und weil ihnen die nötige Empathie fehlt, können sie sich auch nicht mit ihnen identifizieren.

    Schon beim Beschreiben dieses Menschen wird mir unwohl, aber ich glaube nicht, dass all diejenigen, die mitlaufen, schon verloren sind. Vielleicht könnte man diese Menschen noch erreichen und ihnen vermitteln, dass das, was sie da veranstalten, alles andere als sinnvoll ist?! Dass das Menschen (!) sind? Ich weiß es nicht, würde es aber gerne glauben.

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    Nachtrag zu meinem Kommentar unten: ich bin in den 80ern in einer westdeutschen Großstadt aufgewachsen, in einer wie man glaube ich sagen kann relativ weltoffenen Familie. Als ich klein war, sagte man bei uns in der Gegend (und nicht nur da) zu Schokoküssen einfach so "Negerkuss". Und zwar nicht nur so umgangssprachlich, sondern beim Bäcker ebenso wie in der Schule oder auch zu Hause. Man hat diesen Begriff einfach nicht reflektiert. Das hat sich irgendwann geändert, einfach so, aber ich erinnere mich ebenso gut daran, wie ich eines Tages einen "Negerkuss" bestellen wollte und mich die Verkäuferin darüber informierte, dass man dies nicht mehr so sage. Das sei rassistisch. Stattdessen sage man dazu jetzt "Mohrenkopf". Aus heutiger Sicht ist das echt unglaublich.

    Ich meine außerdem neulich gelesen zu haben, dass das Wort "Neger" auch bei Jim Knopf weiter vorkommen darf (was ich ziemlich bitter finde).

    Was ich sagen will: PEGIDA stellt unsere Gesellschaft auf eine harte Probe. Man hat die Menschen, die da gerade auf die Straße gehen, lange politisch überhaupt nicht wahrgenommen. Plötzlich tut man es und wundert sich, was da in den Köpfen herumschwirrt.

    Und niemand weiß, wie man mit diesen Menschen umgehen soll.

    Es wäre m.E. wichtig, zwischen unterschiedlichen Typen von PEGIDA-Unterstützern zu unterscheiden:

    • Der wahre Rassist und Fremdenfeind ist nicht mehr zu retten. Gegen ihn (oder sie) müssen sich Politik und offene Gesellschaft gleichermaßen stellen, und zwar laut und hörbar. Dass sie das viel zu lange nicht getan hat (s. Tillich) ist ein Skandal.

    • Der unreflektierte Mitläufer hat vielleicht tatsächlich in erster Linie Angst vor Überfremdung. Vielleicht geht er aber dennoch beim Türken um die Ecke seinen Döner kaufen, weil "das einer von den Netten" ist.

    Vielleicht ist das aber auch einer von denen, die vor dem Flüchtlingsheim stehen bleiben und da erstmal reingucken um zu sehen, was das so für Menschen sind. Flüchtlinge sind ihnen fremd, weil sie einfach anders sind. Und weil ihnen die nötige Empathie fehlt, können sie sich auch nicht mit ihnen identifizieren.

    Schon beim Beschreiben dieses Menschen wird mir unwohl, aber ich glaube nicht, dass all diejenigen, die mitlaufen, schon verloren sind. Vielleicht könnte man diese Menschen noch erreichen und ihnen vermitteln, dass das, was sie da veranstalten, alles andere als sinnvoll ist?! Dass das Menschen (!) sind? Ich weiß es nicht, würde es aber gerne glauben.