Hallo BastianB,

danke für Deinen Kommentar!

Ich empfinde die psychologische Dimension des Diskurses über die Flüchtlingsproblematik, wie der Diskurs z.Zt. in Deutschland geführt wird, als äußerst problematisch, ja geradezu gefährlich. Wenn J. Gauck meint: "Es gibt ein helles Deutschland. das sich leuchtend darstellt, gegenüber dem Dunkeldeutschland." Das ist ,psychologisch gesehen, katastrophal. Teilt es doch die deutsche Gesellschaft in "anständige, gute Deutsche" und "schlechte Deutsche" (die man eigentlich gar nicht mehr haben will, am besten, es gäbe sie nicht!) Entsprechend wird die Zivilgesellschaft von den Kirchengemeinden und Bürgergemeinden aufgefordert, gegen den "braunen Mob" Stellung zu Beziehung, mit Gegendemonstrationen etc. Will man denn Weimarer Verhältnisse?

Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime sind umgehend zu ahnden und zu bestrafen, ohne große Diskussionen, mit klarer Ansage: Brandanschläge sind ein Kapitalverbrechen.

Aber der Diskurs über die Aufnahme von Flüchtlingen bei uns müsste pragmatischer sein. Am Anfang sind Flüchtlinge das, was sie kosten, bei unseren HartIV-Empfängern einzuordnen, d.h. sie und HartIV-Empfänger werden gegeneinander ausgespielt.Die Wirtschaft sucht sich die Entwicklungsfähiregen aus ihnen heraus,
das sind meistens die Flüchtlinge, investiert in sie, rechnet mit ihnen. Die deutschen HartzIV-Empfänger bleiben auf der Strecke. Das schafft böses Blut.

Appelle an das "anständige Deutschland" gehen an die Unterschicht, während eine global agierende, finanzstarke Oberschicht sich längst vom nationalen Denken mit all seiner Moral verabschiedet hat.

Es mutet befremdlich an, wenn Politiker bei uns so merkwürdig neben sich stehend zur Flüchtlingsproblematik Stellung beziehen.