Hallo Jens Best,
zu: "Auch deinem Satz, dass wäre halt der Preis, wenn man "mit den Daten von über einer Milliarde Menschen ungeheure Macht anhäuft" kann ich keinen argumentativen Zusammenhang für eine vorgerichtliche Zensur erkennen, welcher irgendwie konditional unausweichlich zu begründen ist."
Gemeint ist, dass man nicht Gatekeeper sein kann, ohne irgendwann in eine Verantwortung zu geraten. Man kann nicht auf der einen Seite so viel kommerzielle verwenbare Daten wie möglich von den Nutzern ziehen (wir können über die ganze Verwendungsphantasie gern mal gesondert diskutieren), und auf der anderen Seite so tun, als sei man kein Akteur, der mittlerweile riesigen Enfluss auf die Weltwahrnehmung hat. Zeitungen, die früheren Gatekeeper, entschieden sich auch für eine Ethik, für Grenzen. Facebook will das nicht, macht es dann aber doch - wozu sonst die schwammigen Nutzungsbestimmungen? Ob Facebook will oder nicht, es kommt irgendwann zu diesen Fragen - was zeigen wir, was nicht? Welche Verantwortung haben wir, auch wenn wir die nie wollten (sondern einfach nur Kohle machen). Und da wäre Klarheit für alle das beste, schließlich ist Facebook ein gesellschaftlich sehr relevanter Faktor geworden.