Danke, MisterEde, für deine wie immer sehr pragmatische Antwort. Sicher ist der Schutz der Küsten gegen unkontrollierte und ungewollte Immigration möglich, wenn man von Search & Rescue zu Search & Destroy übergeht. Dies wiederum ist mit einer Fülle rechtlicher und politischer Probleme belastet. Ethik lassen wir mal ganz weg, die ist m.E. hier sowieso den Bach heruntergegangen.

Gut die Boote kann man zerstören, aber wie bekommt man die Insassen zurück nach Nordafrika? In welche nordafrikanischen Häfen dürfen dann Nato-Kriegsschiffe einlaufen, um ihre menschliche Fracht wieder auszuladen. Und was passiert mit den sogenannten Schleusern. Nach internationalem Seerecht müssen diese im Entsendeland des Kriegsschiffes von dem ihr Boot aufgebracht wurde einen ordentlichen Strafverfahren zugeführt werden. Zudem bracht man außerhalb von Hoheitsgewässern dazu ein UN-Mandat und innerhalb dieser Gewässer zusätzlich die Zustimmung und Kooperation der nordafrikanischen Staaten. Ich sehe das nicht.

Was nun die Zurückweisung von Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen mit Waffengewalt an besonders gesicherten EU-Außengrenzen anbetrifft, so verstößt dies m. E. nicht nur gegen die UN-Menschenrechtskonvention sondern auch gegen die Genfer Flüchtlingskonvention. Beide hat die EU für alle ihre Mitgliedsländer unterschrieben.