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Du wirfst interessante Punkte auf, die eine sehr gute Grundlage für eine weitere Debatte sind.
zum 3. Absatz: Ich stimme Dir da uneingeschränkt zu. Was ich mich dabei aber gerade frage, wie lief das die ganze Zeit in Melilla? Deutschland kann sich natürlich sehr offenherzig zeigen, so ganz ohne Außengrenze, aber das war doch schon immer genau das Kranke und Perfide an diesem System. Auf der einen Seite Spanien kritisieren, aber dann auf Dublin pochen – diese Scheinheiligkeit deutscher Politik(er/innen) gibt es ja nicht erst seit gestern.
Das ist auch ein wesentlicher Grund, warum ich mich so tierisch über Oppermann und seine Orbán-Kritik aufrege, obwohl auch ich Orbán als Feind von Freiheit und Menschenrechte ansehe.
Zum 2. Absatz: Auch wenn das nicht vergleichbar ist, aber die Anti-Piraterie-Mission vor dem Horn von Afrika hat ja auch ihre Wirkung gezeigt. Eine Lösung oder gar ethisch ist das natürlich nicht.
Zum 1. Absatz:
Ethik lassen wir mal ganz weg, die ist m.E. hier sowieso den Bach heruntergegangen.
An dieser Stell habe ich ernsthafte Zweifel, dass es überhaupt jemals eine Ethik gab. Die Kolonialgeschichte ist nicht wirklich alt und die Ausbeutung Afrikas und anderer Regionen seit dieser Zeit höchstens in neuem Gewand. Das Apartheits-Regime in Südafrika, die Unterstützung von Gaddafi, Mubarak oder bis heute auch des saudischen Königshauses.
Gelegentlich kommentiere ich auch bei spd.de und zur Forderung Gabriels, die Golfstaaten müssten mehr für Flüchtlinge tun, konnte ich es mir nicht verkneifen: „Erstens müssen die Golfstaaten gar nix. Und zweitens: Wer war denn vor ein paar Wochen dort? Was hast Du denn mit denen besprochen Sigmar? Deine Forderung an die Golfstaaten wirkt auf mich wenig glaubwürdig, solange Du anders handelst als Du redest.“
Deshalb finde ich deinen Punkt mit der Ethik hoch spannend, weil aus meiner Sicht daraus ein gänzlich anderes außenpolitisches Verhalten erwachsen müsste. Ich frag mich ja, wo der Bewohner des Schlosses Bellevue ist und über außenpolitische Verantwortung in Puncto „fairer Welthandel“, „Entwicklungszusammenarbeit“ oder „humanitärer Hilfe“ spricht.
MisterEde
Hallo nemo
Du wirfst interessante Punkte auf, die eine sehr gute Grundlage für eine weitere Debatte sind.
zum 3. Absatz: Ich stimme Dir da uneingeschränkt zu. Was ich mich dabei aber gerade frage, wie lief das die ganze Zeit in Melilla? Deutschland kann sich natürlich sehr offenherzig zeigen, so ganz ohne Außengrenze, aber das war doch schon immer genau das Kranke und Perfide an diesem System. Auf der einen Seite Spanien kritisieren, aber dann auf Dublin pochen – diese Scheinheiligkeit deutscher Politik(er/innen) gibt es ja nicht erst seit gestern. Das ist auch ein wesentlicher Grund, warum ich mich so tierisch über Oppermann und seine Orbán-Kritik aufrege, obwohl auch ich Orbán als Feind von Freiheit und Menschenrechte ansehe.
Flüchtlinge in Ungarn: Der Populismus des Thomas Oppermann (www.mister-ede.de – 8.9.2015)
Zum 2. Absatz: Auch wenn das nicht vergleichbar ist, aber die Anti-Piraterie-Mission vor dem Horn von Afrika hat ja auch ihre Wirkung gezeigt. Eine Lösung oder gar ethisch ist das natürlich nicht.
Zum 1. Absatz:
An dieser Stell habe ich ernsthafte Zweifel, dass es überhaupt jemals eine Ethik gab. Die Kolonialgeschichte ist nicht wirklich alt und die Ausbeutung Afrikas und anderer Regionen seit dieser Zeit höchstens in neuem Gewand. Das Apartheits-Regime in Südafrika, die Unterstützung von Gaddafi, Mubarak oder bis heute auch des saudischen Königshauses.
Gelegentlich kommentiere ich auch bei spd.de und zur Forderung Gabriels, die Golfstaaten müssten mehr für Flüchtlinge tun, konnte ich es mir nicht verkneifen: „Erstens müssen die Golfstaaten gar nix. Und zweitens: Wer war denn vor ein paar Wochen dort? Was hast Du denn mit denen besprochen Sigmar? Deine Forderung an die Golfstaaten wirkt auf mich wenig glaubwürdig, solange Du anders handelst als Du redest.“
Deshalb finde ich deinen Punkt mit der Ethik hoch spannend, weil aus meiner Sicht daraus ein gänzlich anderes außenpolitisches Verhalten erwachsen müsste. Ich frag mich ja, wo der Bewohner des Schlosses Bellevue ist und über außenpolitische Verantwortung in Puncto „fairer Welthandel“, „Entwicklungszusammenarbeit“ oder „humanitärer Hilfe“ spricht.