Lieber Bachmann, ich finde, dass Sie genau die richtige Frage stellen. Auch ich argumentiere oft mit der Fremdeinwirkung auf Staatengründung.
Dabei sehe ich allerdings keine Verantwortung bei den ehemaligen Kolonialmächten. Denn wie ich bereits in meinem Eingangsstatement dargelegt habe, muss eine Staatsgrenze von innen heraus definiert werden. Sie brachten das Beispiel Irak. In diesem Land leben so viele unterschiedliche (religiöse) Kulturen zusammen, welche vor der Staatsgründung kaum Berührungspunkte hatten. Der Zwang, sich in eine Gemeinschaft einzugliedern, mit der man sich nicht identifizieren kann, führt früher oder später zu Unzufriedenheit.
Nun könnte man meinen, dass letztlich eine Eskalation in Form einer Revolution die einzige Möglichkeit ist einen Staat zu verändern?
Und genau hier stehe ich fest in meiner Überzeugung: Ja, das braucht es!
So extrem diese Einstellung auch klingt, aber Sie hatten es ebenfalls erwähnt. Wir Deutschen wissen sehr gut, was ein Volk alles durchmachen muss, damit es seinen Platz in der Welt findet. Auch wenn unsere Identitässuche noch andauert ;)