Zu 1.: Man muss kein neues Steuersystem für Europa entwerfen, um das aktuelle mit Schlupflöchern für Großkonzerne unfair zu finden. Ähnliches gilt für Visionen für Europa, auch wenn ich da tatsächlich das ein oder andere anzubieten hätte ;D.

Zu 2.: Wo ist das Problem, wenn sich die EU als Gebilde immer wieder legitimieren muss? Ist das nicht gerade der Kern gesellschaftlicher Entwicklungen? Gesellschaftssysteme, die sich nicht durch ihre Vorteile für die Allgemeine legitimieren, lassen sich doch eigentlich immer nur mit Unterdrückung aufrechterhalten.

Zu 3.: Aus der Vergangenheit zu lernen und aus der Geschichte Schlüsse für die Zukunft zu ziehen, ist kein Fehler. Geschichtsvergessenheit schon.

Zu 4.: Mit dem globalen Wettbewerb ist meistens schon auch genau das mit gemeint, also der Wettbewerb der Systeme und Wertvorstellungen oder auch die Sicherheitsinteressen und eben nicht nur die ökonomische Dimension „Weltmarkt“. Aber auch hier macht z.B. der Euro Sinn, weil er für Anleger einen schon wegen seiner Größe attraktiven Markt mit einheitlicher Währung schafft.

Zu 5.: Das stimmt natürlich, aber welcher Pro-Europäer würde so argumentieren und die EU einfach nur als kleineres Übel verkaufen? Außerdem gibt es durchaus positive Entwicklungen, die man nennen könnte. Der ökonomische Aufstieg in der Slowakei wäre ohne die europäische Integration schwer vorstellbar. Aber es muss ja sowieso darum gehen, Europa für die Zukunft weiter zu entwickeln und eben nicht nur auf dem aktuellen Stand zu verharren.

Zu 6.: Ich finde eigentlich nicht, dass diese Punkte zu kurz kommen. Eigentlich gehören die für mich genauso zu den üblichen Argumenten wie eben die Roaming-Gebühren oder so. Außerdem könnte man da jetzt auch argumentieren, dass man in die Schweiz ohne Grenzkontrollen reisen kann, nach Großbritannien dafür aber nicht.

Zu 7.: Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass Probleme schöngeredet werden. Was ist z.B. mit dem Bericht der fünf Präsidenten? Was ist mit Macron? Da werden viele Punkte doch ziemlich deutlich benannt.

8.: Ruhm oder Ehre würde ich zurück in die Mottenkiste packen und eher von Freiheit und Solidarität, Selbstbestimmung und Verantwortung, Vielfalt und Toleranz oder so sprechen.