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Lieber Julian!
Danke für diese Fragestellung. Von Investitions-Modalitäten (Venture-Kapital usw.) habe ich nicht wirklich Ahnung. Was mich allerdings immer extrem fasziniert hat, war der extreme Anspruch und Wille, mit dem US-Internetunternehmen Märkte völlig durcheinander wirbeln (Google, Facebook, Amazon...). Ich weiß nicht, ob ein deutsches oder europäisches Unternehmen ein solches, ziemlich größenwahnsinniges Mission-Statement formulieren würde:
"Google's mission is to organize the world's information and make it universally accessible and useful"
Gesagt getan :) Auch muss ich immer lachen, wenn ich daran denke, wie weit ein deutsches Youtube wohl gekommen wäre. Die Anwälte hätten gesagt: Vergesst es! Das ist Wahnsinn! Nehmt eure Seite lieber gar nicht erst online, ihr landet alle im Knast. Oder? Youtube/Google hat es einfach getan, die Welt grundlegend verändert, und kümmert sich um die rechtlichen Dinge in 190 Staaten der Welt erst im Nachhinein (!). Auch Facebook, dieses Horror-Szenario für jeden deutschen Datenschützer :), hat einfach erstmal Fakten geschaffen. So viel Mut musste erstmal haben :)
Also ich weiß nicht, ob es nicht auch um die Welteroberungs-Mentalität, Wagnis-Kultur und gewisserweise auch die 'Brutalität' geht, die in Europa gefehlt hat - was denkst Du?
Und vielleicht bin ich zu idealistisch, aber ich glaube auch nicht, dass allein die Aussicht auf den 'Exit' und die Milliarden als Anreiz reichen, um echten Erfolg zu haben. Ich glaube es muss schon eine intrinische Motivation geben (einen Bedarf decken, ein Problem lösen, die Welt verbessern), um eine Sache wirklich voranzutreiben.
Und noch eine Sache: Du schreibst, der Kapitalbedarf für Gründer würde zurückgehen. Ich frage mich nur, ob der Datenvorsprung der Großen (Google, Facebook, Amazon) noch jemals aufzuholen sein wird. Braucht man irgendwann Datenmacht und Datenverarbeitungs-Expertise, um neue Märkte auf den Kopf zu stellen (was Adam Smith natürlich nie hätte vorausahnen können)? Wir hatten die Diskussion zu den 'Monopolstellungen' im Digitalbereich hier mit HU-StudentInnen.
Alexander Wragge
Sie taten es einfach!
Lieber Julian! Danke für diese Fragestellung. Von Investitions-Modalitäten (Venture-Kapital usw.) habe ich nicht wirklich Ahnung. Was mich allerdings immer extrem fasziniert hat, war der extreme Anspruch und Wille, mit dem US-Internetunternehmen Märkte völlig durcheinander wirbeln (Google, Facebook, Amazon...). Ich weiß nicht, ob ein deutsches oder europäisches Unternehmen ein solches, ziemlich größenwahnsinniges Mission-Statement formulieren würde:
Gesagt getan :) Auch muss ich immer lachen, wenn ich daran denke, wie weit ein deutsches Youtube wohl gekommen wäre. Die Anwälte hätten gesagt: Vergesst es! Das ist Wahnsinn! Nehmt eure Seite lieber gar nicht erst online, ihr landet alle im Knast. Oder? Youtube/Google hat es einfach getan, die Welt grundlegend verändert, und kümmert sich um die rechtlichen Dinge in 190 Staaten der Welt erst im Nachhinein (!). Auch Facebook, dieses Horror-Szenario für jeden deutschen Datenschützer :), hat einfach erstmal Fakten geschaffen. So viel Mut musste erstmal haben :)
Also ich weiß nicht, ob es nicht auch um die Welteroberungs-Mentalität, Wagnis-Kultur und gewisserweise auch die 'Brutalität' geht, die in Europa gefehlt hat - was denkst Du?
Und vielleicht bin ich zu idealistisch, aber ich glaube auch nicht, dass allein die Aussicht auf den 'Exit' und die Milliarden als Anreiz reichen, um echten Erfolg zu haben. Ich glaube es muss schon eine intrinische Motivation geben (einen Bedarf decken, ein Problem lösen, die Welt verbessern), um eine Sache wirklich voranzutreiben.
Und noch eine Sache: Du schreibst, der Kapitalbedarf für Gründer würde zurückgehen. Ich frage mich nur, ob der Datenvorsprung der Großen (Google, Facebook, Amazon) noch jemals aufzuholen sein wird. Braucht man irgendwann Datenmacht und Datenverarbeitungs-Expertise, um neue Märkte auf den Kopf zu stellen (was Adam Smith natürlich nie hätte vorausahnen können)? Wir hatten die Diskussion zu den 'Monopolstellungen' im Digitalbereich hier mit HU-StudentInnen.