Also das Wort "Küchenpsychologie" verstehe ich sehr abwertend und absolut unzutreffend für diesen Zusammenhang. Der Zusammenhang zwischen Geschichten und der Produktion und Reproduktion sozialer Realität ist ein Grundgedanke konstruktivistischer Sozialtheorie. Dabei geht es offensichtlich nicht um einen deterministischen Zusammenhand aller: Junge ließt Michel und wird frech/ Mädchen liest Märchen und wird devot, eine solche Relation ist positivistisch und damit in direkter theoretischer Opposition. Die Märchen der Brüder Grimm bieten da leider auch nur in einer sehr modernen Version Grund zur Hoffnung. Im Orginal wird Schneewittchen nicht wachgeküstet, sondern von einem König vergewaltigt und wacht erst durch die Geburt der Kinder auf (devot wie sie ist heiratet sie den König umgehen). Beide Fassungen enden aber auf die gleiche Weise, das Schicksal der Frau erfüllt sich in der Ehe. Ansonten stimme ich aber gänzlich zu, Jennifer Lawrence ist nicht einfach ein neuer Typus weiblicher Heldin, sondern wird zunehmend als Sexobjekt vermarktet.