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Ich gebe dir Recht, dass wir allgemein gesprochen im 21. Jahrhundert sowohl reicher, als auch friedlicher, kooperativer und sicherer leben. Wenn wir diese recht abstrakten Errungenschaften auf konkrete Institutionen herunterbrechen, um einen klareren Blick zu bekommen müsste man einiges nennen. Es beginnt schon bei der Reichsgründung, als gemeinsamer Rechts- und Wirtschaftsraum, dessen Vergrößerung mit der EWG bzw. mit der EU noch einmal zu enormen Wohlstand geführt hat. Ebenso zu nennen wären USA-Europa-Engagement und NATO als Sicherheitsexporteure sowie die Europäische Union als Garant für inner-europäischen Frieden. Dies - und sicherlich noch viel viel mehr - ist richtig.
Die Sache ist nur folgende: All diese Entscheidungen und Institutionen - oder in meinem obigen Terminus gesprochen: Gestaltungen - sind Dinge, die auf das 19. bzw. 20. Jahrhundert zurückzuführen sind. Einer Zeit also, in der Gestaltung und im strategischen Sinne proaktives politisches Handeln noch auf breiter Linie möglich waren.
Meine These ist: Im 21. Jahrhundert wird dies nicht mehr so ohne weiteres möglich sein. Die Nationalstaaten haben keine "Souveränität" mehr, sie entscheiden nicht mehr, sondern die globalisierte, komplexe Wirklichkeit trifft Entscheidungen, die man allenfalls kompensieren kann. Es gibt keinen Souverän mehr, der über den Ausnahmezustand entscheidet, es gibt einen Alltagszustand, der zum Souverän wird, und über die Gesellschaft entscheidet, die behauptet "souverän" zu sein.
Dass die Digitalisierung die Weltwahrnehmung dramatisiert - dem würde ich zustimmen. Ich glaube dass objektives Chaos und subjektive Wahrnehmung allerdings nicht so einfach zu trennen sind. Gesellschaften die subjektiv mit Chaotischem konfrontiert werden, zugleich nicht mehr "souverän" sind, befinden sich immer in einer nervösen Labilität.
Der Ansatz, den Menschen trotz aller Unordnung wieder klar zu machen, dass ganz objektiv das Abendland noch steht, ist dennoch ein richtiger und wichtiger Ansatz.
Oliver Weber
Ich gebe dir Recht, dass wir allgemein gesprochen im 21. Jahrhundert sowohl reicher, als auch friedlicher, kooperativer und sicherer leben. Wenn wir diese recht abstrakten Errungenschaften auf konkrete Institutionen herunterbrechen, um einen klareren Blick zu bekommen müsste man einiges nennen. Es beginnt schon bei der Reichsgründung, als gemeinsamer Rechts- und Wirtschaftsraum, dessen Vergrößerung mit der EWG bzw. mit der EU noch einmal zu enormen Wohlstand geführt hat. Ebenso zu nennen wären USA-Europa-Engagement und NATO als Sicherheitsexporteure sowie die Europäische Union als Garant für inner-europäischen Frieden. Dies - und sicherlich noch viel viel mehr - ist richtig.
Die Sache ist nur folgende: All diese Entscheidungen und Institutionen - oder in meinem obigen Terminus gesprochen: Gestaltungen - sind Dinge, die auf das 19. bzw. 20. Jahrhundert zurückzuführen sind. Einer Zeit also, in der Gestaltung und im strategischen Sinne proaktives politisches Handeln noch auf breiter Linie möglich waren.
Meine These ist: Im 21. Jahrhundert wird dies nicht mehr so ohne weiteres möglich sein. Die Nationalstaaten haben keine "Souveränität" mehr, sie entscheiden nicht mehr, sondern die globalisierte, komplexe Wirklichkeit trifft Entscheidungen, die man allenfalls kompensieren kann. Es gibt keinen Souverän mehr, der über den Ausnahmezustand entscheidet, es gibt einen Alltagszustand, der zum Souverän wird, und über die Gesellschaft entscheidet, die behauptet "souverän" zu sein.
Dass die Digitalisierung die Weltwahrnehmung dramatisiert - dem würde ich zustimmen. Ich glaube dass objektives Chaos und subjektive Wahrnehmung allerdings nicht so einfach zu trennen sind. Gesellschaften die subjektiv mit Chaotischem konfrontiert werden, zugleich nicht mehr "souverän" sind, befinden sich immer in einer nervösen Labilität.
Der Ansatz, den Menschen trotz aller Unordnung wieder klar zu machen, dass ganz objektiv das Abendland noch steht, ist dennoch ein richtiger und wichtiger Ansatz.