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    MisterEde · angelegt
     

    Wenn ich von "Ordnung" spreche meine ich freilich einen staatlich-zivilisatorischen Rahmen in gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht, keinesfalls eine konkrete Bestimmheit oder Kontrolle von Gesellschaftsteilnehmer.

    Das ist der eine Punkt, also dass „Ordnung“ vom Rand und der Mitte gänzlich anders besetzt ist und sich darin genau auch der große Unterschied zwischen diesen Lagern ergibt. Am Rand wird eine repressive, freiheitsentziehende Ordnung ersehnt, während die demokratische Mitte (und die ist in Deutschland verdammt breit) unser System der in eine Ordnung eingebetteten Freiheit verteidigt.

    Der andere Punkt ist aber nicht weniger wichtig. Ich sehe nämlich nicht, dass der Gestaltungsspielraum für einen Ordnungsrahmen nicht mehr vorhanden sein soll. Er hat sich vielleicht verändert oder wird vielleicht nicht so genutzt wie er könnte, aber weg ist er deswegen ja nicht. Und gerade im Vergleich zu den Kartellen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Entwicklung ja eher so, dass wir mit unserer Gesellschaftsordnung deutlich an Gestaltungsspielräumen hinzugewonnen haben. Und eine stärkere Integration in der EU würde den Gestaltungsspielraum des Staates bzw. unserer Gesellschaft sicher auch wieder etwas vergrößern.