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    Denken wir doch Scheuers Vorschlag mal zu Ende

    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen) und stock-konservativ ist (so wie viele AfDler selbst). Für mich hat da eher Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird. Und wer protesiert denn als erstes, wenn die dir christliche Religionsausübung in muslimischen Staaten behindert wird? Eben.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdienenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme", die nicht in den eigenen Rassismus passen). Man seziert den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles ein unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, das es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden. Ist ja auch wunderbar bequem so.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen) und stock-konservativ ist (so wie viele AfDler selbst). rauszukommen), oder nicht. Für mich hat da eher Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird. Und wer protesiert denn als erstes, wenn dir christliche Religionsausübung in muslimischen Staaten behindert wird? Eben.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdienenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme", die nicht in den eigenen Rassismus passen). Man seziert den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles ein unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, das es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden. Ist ja auch wunderbar bequem so.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdienenden verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme", die nicht in den eigenen Rassismus passen). "Ausnahme") Man seziert den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles ein unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, das es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden. Ist ja auch wunderbar bequem so.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man seziert den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles ein unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, das dass es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden. Ist ja auch wunderbar bequem so.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man seziert den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles ein unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, dass es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden. Ist ja auch wunderbar bequem so.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man seziert wälzt den ganzen Tag den bösen Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, dass es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden.

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    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obession Islam-Obsssion bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Integration, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man wälzt den ganzen Tag den Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen.

    Bildungsschwache Nicht-Muslime lassen sich gegen bildungsschwache Muslime aufhetzen, sehen in ihnen den Grund ihres eigenen Prekariats, während manche junge Muslime sich am Ende nach der Anerkennung von Salafisten, IS und Co. sehnen. Eigentlich ist das alles unglaublich trauriges Schauspiel. Und das Bürgertum, dass es besser wissen müsste, macht munter mit bei der Hetze. Aus der Geschichte nichts gelernt, von den sozio-ökononischen Zusammenhängen nichts verstanden.

    Ich verzichte jetzt mal darauf zu sagen, wie ich diese Art von "Islam-Debatte" empfinde. Besser ist es.
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    Denken wir doch Scheuers Vorschlag mal zu Ende

    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obsssion bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Bildung und der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man wälzt den ganzen Tag den Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen. Ich verzichte jetzt mal darauf zu sagen, wie ich diese Art von "Islam-Debatte" empfinde. "Islam-Debatte" finde. Besser ist es.

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    Alexander Wragge · angelegt
     

    Denken wir doch Scheuers Vorschlag mal zu Ende

    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt, wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obsssion bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildungsfernen bildunsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man wälzt den ganzen Tag den Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen. Ich verzichte jetzt mal darauf zu sagen, wie ich diese Art "Islam-Debatte" finde. Besser ist es.

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    Alexander Wragge · angelegt
     

    Denken wir doch Scheuers Vorschlag mal zu Ende

    Hallo Doro, danke für den Diskussionsanstoß, es macht ja Sinn, endlich mal wieder konkrete Gesetzgebungs-Vorschläge zu diskutieren. Und damit bin ich schon beim Punkt: Ich halte die Sprachregelung in Moscheen nicht für eine Aufgabe des Gesetzgebers, schon gar nicht, wenn hier die Mehrheit der Minderheit die Sprache vorschreiben soll.

    Ich hatte mal das Glück, einem griechischen Ostergottesdienst in München beizuwohnen. Er dauerte 4 Stunden. Ich verstand kein Wort. Die ganze Leidensgeschichte Christi wurde in Stationen nachgesprochen und gebetet und gesunken. Ein absolut fremdartiges Ritual für mich. Die Wurzeln dieser griechischen Gemeinde reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Seit dem Königtum Ottos konnten sich Griechen einfacher in Bayern niederlassen oder kostenlos studieren, gibt die Wikipedia Auskunft. Diese Griechen sind natürlich Teil der deutschen Gesellschaft - was sonst? Vielleicht haben die meisten sogar einen deutschen Pass. Aber sie sind nun mal - wenn noch religiös - dann griechisch-orthodox. Soll man ihnen den Ostergottesdienst in griechischer Liturgie verbieten? Ernsthaft? Was unterscheidet Deutschland dann noch von China, das den Tibetern ihre Kultur verbietet? Und zu was würde das denn führen? Dazu dass Muslime und alle anderen ihren Glauben heimlich in ihrer Sprache praktizieren, vor der "Staatsgewalt" versteckt. Und dann kommt die Polizei reingestürmt und beendet gewaltsam das Gebet? Was für ein Alptraum das alles.

    Noch ein anderes Beispiel. In Berlin gibt es mehr und mehr Versammlungen auf Englisch. Keine religiösen, aber eben auch soziale, gemeinschaftsstiftende Treffen. Wären die gleich mitzuverbieten?

    Was ich natürlich befürworte ist den innerislamischen Diskurs zu dieser Frage, ob es Sinn macht, in der Moschee deutsch zu sprechen. Das haben (junge) Muslime selbst auszuhandeln, welche Sprache, welche Auslegung, welche Glaubenspraxis wollen sie und welche nicht?

    Und ich finde es auch überfällig, dass muslimische Gemeinschaften wie die christlichen Kirchen rauskommen aus dem "Hinterhof", Körperschaften des öffentlichen Rechts werden, ganz normaler Sozialpartner von Staat und Gesellschaft. Nur: genau das haben eben die vielen Akteure ja gerade nicht im Sinn, die Ängste vor dem Islam schüren (und von einem Herrn Scheuer nachgeäfft werden).

    Beispiel: Die AfD hetzt nun gegen den Moschee-Bau der muslimische Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, ganz egal ob diese auf Deutsch predigt, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts hat, eine Moschee am Stadtrand bauen will, (um eben aus dem Hinterhof rauszukommen), oder nicht. Für mich hat Herr Höcke unser Grundgesetz nicht verstanden ( "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet"), genauso wie sein Publikum, aus dem schon mal der "Genickschuss für Imame" gefordert wird.

    Wann hört diese Obsession auf?

    Generell möchte ich noch etwas zur sogenannten Islam-Debatte sagen. Sie ist keine Debatte, denn sie wird nicht mit Muslimen geführt. Die AfD weigerte bis zuletzt weigert sich gerade hochnotpeinlich dagegen, mit islamischen Vertretern Vertretretern ins Gespräch zu kommen, man fürchtete fürchte wohl das Foto vom Handschlag mit den deutschen Mitbürgern muslimischen Glaubens. Jetzt bin ich gespannt, was dabei rauskommt Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-chefin-petry-warnt-vor-weiterer-zuwanderung-von-muslimen-a-1093495.html , wenn sie der Einladung des Zentralrats folgt (nebenbei: hätte die AfD nicht den Zentralrat einladen können, bevor man ein Anti-Islam-Programm beschließt?). Was ich statt einer echten Debatte Was ich stattdessen sehe ist eine komplett kontaktlose Islam-Obsssion bis in weite Teile des Bürgertums. Anstatt sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen (Kapitalismus-Krise, Klima-Krise, Demokratie-Krise, Postwachstum, Steuerungerechtigkeit, EU-Krise, Rentenkollaps usw.) und konstruktiv an der Zukunft zu arbeiten (Zukunft der Arbeit, Wohlstandsverteilung, Digitaler Wandel, Nachhaltigkeit), reagiert man seine Triebe, Ängste und seinen ganzen Hass an einer Minderheit ab, speziell an Muslimen in bildunsfernen und einkommensschwachen Schichten (die gut verdiedenenden und studierten sind ja immer die "Ausnahme") Man wälzt den ganzen Tag den Koran ohne auch nur mit einem einzigen deutschen Moslem gemeinsam über die Zukunft dieses Landes und des Zusammenlebens zu sprechen. Ich verzichte jetzt mal darauf zu sagen, wie ich diese Art "Islam-Debatte" finde. Besser ist es.

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