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Es scheint mir aber auch nötig, nicht einfach das Demokratiedefizit zu beklagen, sondern auch die Behauptung, Freihandel schafft immer Wohlstand und Beschäftigung, in Frage zu stellen. Die bisherigen Freihandelsabkommen bestätigen dies nämlich nicht. Theoretisch sagen viele heute: Es sind sehr wohl Wohlfahrtsgewinne durch Handelsbarrieren zu beobachten. Eine heute populäre Begründung dafür setzt beim Problem zunehmender Skalenerträge an:
Internationaler Handel und größere Märkte können zu sinkenden Preisen führen, wenn bei steigendem Produktionsvolumen die Produktionskosten pro Stück sinken. Das nennt man zunehmende Skalenerträge. Das beobachtet man z. B. Bei Softwareprodukten: die Entwicklungskosten eines neuen Programms sind sehr hoch, beim Verkauf oder Download an Kosten entstehen nur noch sehr geringe Kosten. In solchen Märkten funktioniert Konkurrenz nicht dauerhaft: wer als erster am Markt war oder den größten Marktanteil besitzt, wird kann seine Marktdominanz ausbauen. Ein heimisches Unternehmen kann rascher in den Genuss von Skalenerträgen kommen, wenn die ausländische Konkurrenz in der Einführungsphase vom Markt ferngehalten wird. Nicht nur die Stärken japanischer Konzerne beruhen auf Marktbarrieren und industriepolitischen Weichenstellungen. Der Schutz der heimischen Industrie durch Zölle und Subventionen kann zu mehr Beschäftigung führen. Es kann Sinn machen, dass eine bestimmte Industrie erhalten wird, weil sie technologische/strategische Bedeutung hat.
Freihandel nützt historisch gesehen immer den wirtschaftlich Starken; deshalb wurde er in der Geschichte immer von den wirtschaftlich starken Nationen verfochten, die dann durchaus Bereiche, in denen sie nicht überlegen sind, durch Subventionen u.ä. abschotten. Die Theorie des „ungleichen Tausches“ behauptet, dass die globale, durch Kolonialismus erzwungene Arbeitsteilung auf arbeitsintensive Bereiche im Süden und kapitalintensive im Norden dazu führt, dass durch die stärker steigende Produktivität bei kapitalintensiven (mehr Möglichkeiten zur Rationalisierung)die Menschen im Süden bspw. In der Rohstoffproduktion für das gleiche Produkt länger arbeiten müssen, um die Tauschrelationen aufrechtzuerhalten. Die Vorteile des Freihandels, darauf wollte ich hinweisen, sind theoretisch wie praktisch alles andere als unumstritten; darauf wollte ich hinweisen.
Stefan Leibold
Es scheint mir aber auch nötig, nicht einfach das Demokratiedefizit zu beklagen, sondern auch die Behauptung, Freihandel schafft immer Wohlstand und Beschäftigung, in Frage zu stellen. Die bisherigen Freihandelsabkommen bestätigen dies nämlich nicht. Theoretisch sagen viele heute: Es sind sehr wohl Wohlfahrtsgewinne durch Handelsbarrieren zu beobachten. Eine heute populäre Begründung dafür setzt beim Problem zunehmender Skalenerträge an: Internationaler Handel und größere Märkte können zu sinkenden Preisen führen, wenn bei steigendem Produktionsvolumen die Produktionskosten pro Stück sinken. Das nennt man zunehmende Skalenerträge. Das beobachtet man z. B. Bei Softwareprodukten: die Entwicklungskosten eines neuen Programms sind sehr hoch, beim Verkauf oder Download an Kosten entstehen nur noch sehr geringe Kosten. In solchen Märkten funktioniert Konkurrenz nicht dauerhaft: wer als erster am Markt war oder den größten Marktanteil besitzt, wird kann seine Marktdominanz ausbauen. Ein heimisches Unternehmen kann rascher in den Genuss von Skalenerträgen kommen, wenn die ausländische Konkurrenz in der Einführungsphase vom Markt ferngehalten wird. Nicht nur die Stärken japanischer Konzerne beruhen auf Marktbarrieren und industriepolitischen Weichenstellungen. Der Schutz der heimischen Industrie durch Zölle und Subventionen kann zu mehr Beschäftigung führen. Es kann Sinn machen, dass eine bestimmte Industrie erhalten wird, weil sie technologische/strategische Bedeutung hat. Freihandel nützt historisch gesehen immer den wirtschaftlich Starken; deshalb wurde er in der Geschichte immer von den wirtschaftlich starken Nationen verfochten, die dann durchaus Bereiche, in denen sie nicht überlegen sind, durch Subventionen u.ä. abschotten. Die Theorie des „ungleichen Tausches“ behauptet, dass die globale, durch Kolonialismus erzwungene Arbeitsteilung auf arbeitsintensive Bereiche im Süden und kapitalintensive im Norden dazu führt, dass durch die stärker steigende Produktivität bei kapitalintensiven (mehr Möglichkeiten zur Rationalisierung)die Menschen im Süden bspw. In der Rohstoffproduktion für das gleiche Produkt länger arbeiten müssen, um die Tauschrelationen aufrechtzuerhalten. Die Vorteile des Freihandels, darauf wollte ich hinweisen, sind theoretisch wie praktisch alles andere als unumstritten; darauf wollte ich hinweisen.