Lieber Emil, Deine Euphorie ist ansteckend. Das riesige Tempelhofer Feld ist ein unverhofftes Geschenk an die Berliner Bevölkerung, dessen sich keine privaten Investoren oder der Staat mit Projekten bemächtigen sollte. Es war schön, in den letzten Jahren die Berliner zu beobachten, "was sie selbst, alleine, ohne Staat, ohne Privatwirtschaft, ohne allzu viele Regeln daraus machten", Grillen im Sommer, Sonnenbaden im Liegestuhl, Lagerfeuer, Singen zur Gitarre, Feiern, Rollschuhlaufen, Fahrradfahren, Drachen-Steigen-Lassen im Herbst, Skilanglauf im Winter... Alles in eigener Regie, kreativ, unkommerziell, aus reiner Lebensfreude. Und, weil das Feld so groß ist, können sich die Nutzer gegenseitig tolerieren. Man kommt sich mit seinen verschiedenen Freizeitaktivitäten nicht ins Gehege. Welch eine andere Großstadt in der Welt hat mit solch einem Areal aufzuwarten? Es ist ein absolutes Unikum. Und wenn es so bleibt, wird Berlin sicher von allen Großstädten in der Welt darum beneidet.