Workshop 1: Halbzeit in der Legislaturperiode – Wohin steuern wir in der Integrations- und Migrationspolitik?
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Was ist von der Bundesregierung in der Integrations- und Migrationspolitik zu erwarten?
Ein Beitrag von Junge Islam Konferenz
Die Diskussionen um Pegida und ihre Ableger haben die Themen Integration und Migration zwischenzeitlich in das Zentrum politischer Debatten verlagert. Unabhängig von Pegida hat Deutschland allerdings ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Vielfalt, Integration und Migration. Einerseits hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und auch in Zukunft sein muss. Andererseits bewegen sich die Ablehnungswerte gegenüber Minderheiten auf einem konstant hohen Niveau. Diese Ablehnung ist u.a. gegenüber Muslimen besonders hoch. Die Zunahme solch menschenfeindlicher Einstellungen, die wiederholt in Gewalt resultierten, ist eine Herausforderung für die deutsche Integrations- und Migrationspolitik. Welche Impulse sind von der jetzigen Regierung im Bereich Integration und Migration zu erwarten? Welche Baustellen bedürfen besonders großer Aufmerksamkeit? Und welche Veränderungen sind unbedingt erforderlich?
MisterEde
Drei Punkte zum Thema:
Doppelte Staatsbürgerschaft: Mir hat sich nie erschlossen, warum es für ein Land sinnvoll sein soll, seine Bürger dazu zu zwingen eine andere Staatsangehörigkeit aufzugeben. Ich betrachte das recht ideologiefrei und mir geht es auch nicht um die Migranten, sondern ganz simpel um meinen eigenen Wohlstand. Ich glaube unser Land würde deutlich besser fahren, wenn wir konsequent Zuwanderern die Möglichkeit bieten als Brücken zu dem jeweiligen Land zu dienen. In diesem Sinne kann ich es nicht verstehen, dass wir Türken oder Russen zwingen, bei einer Einbürgerung ihren Pass abzugeben. Wenn die Bedingungen für eine Einbürgerung an gewisse Auflagen gebunden ist, z.B. gewisse Aufenthaltszeit hier in Deutschland, sehe ich überhaupt keinen Grund jemandem seine alte Staatsbürgerschaft abzuerkennen und damit mögliche „Brückenbauer“ abzuweisen.
Religiöse Feiertage: Ich fände es sinnvoll, zumindest zu prüfen, ob die höchsten Festtage des Islam und des Judentums als staatliche Feiertage ausgestaltet werden können.
Flüchtlinge Mittelmeer: Bei allen Problemen der Integration ist es zurzeit besonders dringend, dass Druck auf die Politik ausgeübt wird, ihr möglichst dafür zu unternehmen, dass das Mittelmeer im Sommer nicht wieder zu einem Friedhof wird.
Diese Schande, das von Europa geduldete Massensterben, darf man den Verantwortlichen nicht durchgehen lassen!