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Politische Bildung


Ein Beitrag von Juana

Diese Bundestagswahl wurden die Erstwähler sehr umworben und die Medien brachten viele Formate über die Wahl speziell ausgerichtet auf junge Menschen. Aufbereitet zumeist so, dass eine Sendung mit der Maus ein höheres Bildungsniveau erwartet. In den Schulen setzt politische Bildung erst sehr spät ein, beispielsweise in Schleswig Holstein an den Gymnasien erst in der Oberstufe. Dann sind die meisten bereits 18. Den Menschen wird Politikverdrossenheit vorgeworfen, sie selber verstehen die politischen Inhalte nur kaum. Die Annahme von politischen Bildungsangeboten braucht oft bereits das Wissen um ihre Existenz, was bereits aktives politisches Interesse bedeutet.


Kommentare

  • In Schulen wird tatsächlich erstaunlich wenig politische Bildung vermittelt. Dabei legt das Fach – wie auch immer es genannt wird – den Grundstein für Disziplinen wie Wirtschafts- und Sozialwissenschaft, Jura etc., die in einer globalisierten Gesellschaft superwichtig sind und von einem großen Teil jedes Jahrgangs gewählt werden. Das gleiche gilt für jede Menge Ausbildungen. Die Vernachlässigung von politischer Bildung an Schulen ist bildungspolitisch armselig.

  • Noch bevor Schüler_innen auf das Angebot der politischen Bildung in der Schule stoßen, müssen sie ein Interesse für politische Zusammenhänge und vor allem den Blick auf das politische als etwas, was sie in ihrer Lebensrealität betrifft, entwickeln. Insofern glaube ich, dass partizipative Angebote noch viel stärker ausgebaut werden müssen, sowohl im Bereich der Schule (Entscheidungskompetenzen von Schülervertretungen) als auch im Alltagsleben (Mitbestimmungsrechte in Jugendforen etc.) - denn die eigene Betroffenheit verbunden mit dem Gefühl etwas Bewirken zu können kann eine gute Grundlage für politisches Interesse sein. Das setzt aber voraus, dass die Politik a) auch Handlungsspielräume zulässt und Kompetenzen freigibt und b) auch die entsprechenden Mittel bereitstehen (Stichwort Ausfinanzierung der Kommunen). Wenn man sich auf ein Beteiligungsangebot einlässt, das nicht hält was es verspricht kann höchstwahrscheinlich auch kein ErstwählerTV mehr helfen...

  • Ich weiß nicht, ob und wie auch an Real-, Gesamt- und Hauptschulen politische Bildung in Form irgendeines Fachs gelehrt wird (und wie intensiv). Aber es ist doch grundsätzlich zu begrüßen, dass in den Medien einige einfache und ansprechende Formate zur Bundestagswahl gebracht werden, um ein Interesse auch bei denen zu wecken, die bisher kein Politikinteresse hatten bzw. keine politische Bildung genießen durften. Dass das dringend nötig ist, zeigen ja solche Sendungen wie "TV Total Erstwählercheck", wenn die Interviewten dort wirklich so dumm sind wie es scheint. Und es scheint zu funktionieren: Bei der letzten Bayern-Wahl gab es deutlich weniger Nichtwähler (und damit Politikuninteressierte) als vier Jahre davor: Zeit-Artikel

    • Juana ist dafür
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      Ich finde, dass es diese Formate unbedingt zur Zeit braucht und schaue sie auch selber gerne. Ich finde es nur bedenklich, dass man sich erst an die Menschen wendet, wenn sie bereits wahlberechtigt sind. Viel schöner wäre es doch, wenn man selbstbewusste, selbstständig denkende Jung - und Erstwähler hätte. Ich kritisiere ausschließlich die Politik, die ihren Auftrag in der Bildung nicht wahrnimmt. Die öffentlichen Medien haben ihren Bildungsauftrag doch recht gut wahrgenommen dieses Mal.