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Warum "erweiterter" Suizid?


Täglich werden neue Einzelheiten über die psychische Konstellation des Kopiloten der Germanwings-Maschine bekannt.

Sie erklären nicht, warum der Kopilot nicht z.B. ein Segelflugzeug ohne weitere Insassen für seinen Suizid benutzte, sondern 149 Menschen mit in den Tod riss.

Für mich ergeben sich zwei Fragen:

  1. Kann es sein, dass die täglichen Nachrichten über Selbstmordattentate in aller Welt mit der lapidaren Angabe der Zahl der (namenlos bleibenden) Opfer den Täter abge-stumpft haben? Aber dass sie auch allgemein ein Klima der abnehmenden Empathie erzeugen? Sind diese Nachrichten notwendig, sind sie der Informationspflicht schuldig?

  2. Im konkreten Fall: Bei allen Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern, wäre es nicht zudem sinnvoll, wenn die Piloten, bevor die Maschine startet, einmal durchs Flugzeug gehen würden, damit Piloten und Passagiere sich wenigstens vorher kurz, nicht groß mit Händeschütteln, aber mit einem Kopfnicken, miteinander bekannt gemacht haben? Ich denke, dass auch ein psychisch Kranker, wenn er die Menschen, die ihm anvertraut waren, vorher von Angsicht gesehen hätte, nicht so weit gegangen wäre, sie mit in seine Verzweiflungstat, den Suizid, genommen hätte.

Zusatzfrage: Sollten nicht alle Beschäftigten in der Personenbeförderung, bevor sie ihre Laufbahn beginnen, einen Eid, ähnlich dem Hippokrates-Eid für Ärzte, ablegen?


Kommentare

  • Hallo Doro,

    zu 2.

    ich halte diese Tat für etwas ganz spezielles unerklärliches. wir werden wohl nie erfahren, was in diesem mann vorging. hätte es geholfen, wäre er vorher durch die maschine gegangen? Ich weiß, was Du meinst. Aber wissen können wir das nicht. Er hat offensichtlich den Chefpiloten nicht wahr nehmen können, als der ins Cockpit wollte. Aber ingesamt natürlich, geben wir aufeinander Acht und schauen uns an.