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Doppelte Staatsbürgerschaft?


Ein Diskussionanstoß der Redaktion

  1. November 2013

Staatsangehörige eines Landes haben Rechte und Pflichten: in vielen Staaten zum Beispiel Wahlrecht oder Wehrdienst.
In Deutschland leben viele Menschen, deren Eltern nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Für diejenigen, die nach 2000 in Deutschland geboren wurden, gilt unter Umständen: sie haben zunächst eine doppelte Staatsangehörigkeit erhalten, müssen sich aber zwischen ihrem 18. und 23. Geburtstag für einen Pass entscheiden. Das betrifft in diesem Jahr einige tausend Menschen in Deutschland, vor allem türkischstämmige.

In den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD ist dieser sogenannte Optionszwang zuletzt ein Streitpunkt gewesen.

Die Debatte wird aber schon länger geführt. Gegner wie Befürworter des Doppelpasses wünschen sich dabei mehr Integration, argumentieren aber unterschiedlich: So fürchten Gegner "Loyalitätskonflikte", die aus einer doppelten Staatsbürgerschaft resultierten, und Probleme bei der Strafverfolgung. Das bisherige Modell habe sich bewährt. Befürworter betonen, ein Doppelpass wäre ein Zeichen der Anerkennung privater Identitätsgefühle, das sich positiv auf das Verhältnis zum Staat auswirke. Er verhindere zudem, dass junge Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind, Gefahr liefen ihre deutsche Staatsbürgerschaft zu verlieren.

Diskutiert jetzt mit: Soll eine doppelte Staatsbürgerschaft ohne Einschränkungen möglich sein? Was sind eure Erfahrungen?


Kommentare

  • Alle Doppelstaatsbürger, die ich kenne, haben nicht mehr "Loyalitätskonflikte" mit der BRD als die Einzelstaatsbürger. Dagegen ärgern sich zum Beispiel seit Jahrzehnten hier lebende Amerikaner, dass sie nicht wählen dürfen. Doppelpass für alle!

    • Der unterschwellige Vorwurf, der beim Wort "Loyalitätskonflikte" mitschwingt ist wirklich eine Frechheit! Loyal ist jeder Mensch im Land, der sich an Recht und Gesetz hält. Alles andere, zum Beispiel, für welches Team man bei der WM ist, ist Privatsache. Punkt.