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Ist Hollywood fair?


Ein Beitrag von Chickenwings

Ist es ein Zufall, dass in vielen Hollywood-Filmen meist weiße Hetero-Männer die Hauptrollen spielen? Oder dass Männer und Frauen, Asiaten und Araber oft klischeehaft dargestellt werden? Nein.Denn Im Grunde funktioniert Hollywood weniger als eine Kunst- und Kulturstadt, sondern eher als ein Unternehmen. Was macht ein Unternehmen? Geld. Ich glaube deshalb nicht, dass die Menschen, die in Hollywood arbeiten, selbst wirklich sexistisch, rassistisch etc. sind (zumindest nicht mehr als andere), sondern einfach Filme produzieren wollen, die ihnen das meiste Geld bringen. Also bestätigen sie die Klischees.

Eigentlich kann das Publikum bestimmen, was es sehen will. Der Zuschauer hat sogar eine gewisse Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen, sich Gedanken zu machen, welche Filme er guckt. Genau wie ethisch-motivierte Vegetarier kein Fleisch essen, sollte der liberale Kinogeher zum Beispiel nur Filme sehen, die den Bechdel-Test bestehen. Der Test findet heraus, ob ein Film frauenfeindlich ist. Dazu fragt er: Kommt in dem Film mehr als eine Frau vor und haben sie einen Namen? Sprechen die Frauen miteinander? Reden die Frauen miteinander über etwas anderes als Männer?

Denkt ihr auch, dass sich Zuschauer mehr Gedanken machen sollten über klare Ungerechtigkeiten in Hollywood, wenn es um Frauen und Minderheiten in Filmen geht?


Kommentare

  • Also in "Sex and the City" reden Frauen ununterbrochen miteinander. Trotzdem finde ich gerade diese Serie/Filmreihe ziemlich rücksständig, was die Rollenbilder angeht. Der Hausmann und liebevolle Vater "Steve" kommt als unattraktiver Softie und nervender Schwächling daher, der superreiche, arrogante "Mr.Big" bringt die "Girls" dagegen zum euphorischen Quiecken. Die Emanzipation der Frau scheint sich darin zu erschöpft zu haben, sich tonnenweise Schuhe leisten zu können, um Männern zu gefallen.

    Das Ganze ist sowieso ein einziges Lob der Marken- und Luxuswelt, so viel aggressive (Schleich-)Werbung gab es im Kino noch nie (von Apple über Prada bis Mercedes). Nach deutschem Recht müsste man vielleicht "Dauerwerbe-Film" einblenden. Aber ich schweife ab.

    Ich finde das Thema "Rollenbilder im Film" sehr interessant, und würde gerne wissen, inwieweit die Kinoszene und die Filmwissenschaft sich damit beschäftigen. In Schweden wenden Kinos den Bechdel-Test schon an.

    • Um dem Ganzen noch mal eine andere Wendung zu geben. Die Meldung habe ich gerade in einem Facebookpost vom Missy Magazin gesehen:

      "Wie kann es sein, dass in der 85-jährigen Geschichte der Oscarverleihung nur einmal eine Frau den Preis als beste Regisseurin gewonnen hat? Filme von und über Frauen brauchen mehr Aufmerksamkeit, deswegen läuft in Berlin die Feminist Film Week an. Vom 8. bis 13. März könnt ihr Filmemacherinnen und ihre Werke in Berlins Kinos mit eurem Besuch unterstützen."

      Da kann man dann bestimmt auch über die restlichen Punkte diskutieren...