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Die Winterolympiade 2014 unter weltpolitischem Stress

Ein Beitrag von Doro

Für Putins Russland ist die Olympiade ein Prestigeobjekt. Na und? Sollte man ihm und seinem Land ein Gelingen nicht gönnen? Das IOC hat seinerzeit die Winterolympiade 2014 an Russland vergeben. Das war vielleicht ein Fehler. Aber jetzt ist es so weit. Russland hat sich Sotschi viel kosten lassen. Vielleicht zu viel. Kritisieren kann man viel. Ein Wintersportgelände aus dem Boden zu stampfen, wo keinerlei Gegebenheiten und Infrastruktur dafür vorhanden war, war vielleicht hybrid. Und die enormen Sicherheitsprobleme, die durch Tschechenien, Dagestan und die angespannte Lage in der Ukraine, gleich nebenan, verstärkt werden, waren voraussehbar. Dennoch, das russische Volk freut sich als Gastgebernation. Ich meine, der Westen, die EU und die USA sollten endlich ihr Putin-Russland-Olympia-Bashing einstellen! Die Anstrengungen Putins und des russischen Volkes für diese Olympiade würdigen und den Sportlern aus mehr als 80 Ländern der Welt einen friedlichen und fairen Verlauf der Olympiade wünschen! Und ein bißchen Freude1 Bitte, liebe westliche Medien, wartet nicht auf Terroranschläge und im schlimmsten Fall auf einen Abbruch der Olympiade, weil Ihr dann mehr zu berichten hättet als bei einem harmonischen Verlauf!

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Kommentare

  • Community Management
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    An einer weiteren Diskussion zum Thema Russland und Ukraine sowie der Frage, wie sich der Westen verhalten sollte, könnt ihr euch hier beteiligen: "Was kann der Westen Russland anbieten?"

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  • Jonas
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    Liebe Doro, ich wünsche mir auch einen friedlichen Verlauf der Spiele. Aber das heißt das nicht, dass wir Putin nicht kritisieren können. Wenn jemand Arbeiter ohne ihren versprochenen Lohn dem Lande verweist, ist das Sklaverei. Und das muss thematisiert werden. Genauso muss weiterhin darauf geachtet werden, wie die Situation der Homosexuellen sich entwickelt. Menschenrechtsverletzungen lassen sich nicht durch sportliche Großereignisse weg radieren. Auch wenn die Sportler und Zuschauer ihre olympischen Spiele genießen sollen, darf sich Putin damit keine weiße Weste waschen.

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    • Doro
      +1

      Lieber Jonas, grundsätzlich sehe ich das auch so. Und objektiv, was die Fakten angeht, hast Du ja recht. Aber ich sehe auch die psychologische Seite. Putin, und da hat er zumindest die junge Bevölkerung Rußlands hinter sich, will die Welt beeindrucken. Wenn jedoch die westlichen Medien mit ihrer Skepsis, mit ihrem ständigen Suchen nach Haaren in der Suppe, ihrem Schlechtreden sich nicht beeindrucken lassen wollen, verletzen sie möglicherweise nicht nur den Stolz Putins, sondern auch den Stolz der russischen Seele. Und das ist nicht gut. Auch im Hinblick auf das Ukraine-Problem nicht. Verletzter Stolz drängt eher auf Konfrontation. Zuzugeben indessen, dass die Anstrengungen für die Olympiade und was dabei herausgekommen ist, sich gelohnt haben, und dass Vieles, auch nachhaltig für die Region Sotschi, perfekt geworden ist, wäre eine gute Voraussetzung für eine spätere einvernehmliche Lösung anstehender politischer Probleme, was die Ukraine angeht z.B. im Rahmen der KSZE. Manchmal muß man, finde ich, auch seinen "Feinden" einen Stich gönnen.

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      • Jonas
        +1

        Liebe Doro,

        als ich vor ein paar Tagen die Berichterstattung über Olympia aus Sotchi im Fernsehen angeschaut habe, sprachen die Sportreporter dir eigentlich aus der Seele. Die Aussage war: "Ja, hier gab es Probleme, aber nun wollen alle – auch die Anwohner – mitfeiern.“

        Eben habe ich allerdings einen Youtube-Clip von Human Rights Watch gesehen und da hörte sich das alles doch noch mal anders an: Die Anwohner der umliegenden Dörfer wurden durch die neu gebauten Straßen von der Außenwelt und Trinkwasser abgeschnitten. Deren "russischer Seele" wurde bestimmt schon von Putin der Stolz genommen.

        Und ob wir „unseren Feinden einen Stich gönnen sollten“? Verfallen wir damit nicht gerade wieder in die alten Bilder von Ost und West zurück?

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        • Doro
          +1

          Lieber Jonas, ich hatte das Wort "Feinde" in Anführungszeichen gesetzt. Dennoch, ich gebe Dir recht, das Wort beschwört die alten Bilder von Ost und West herauf, und ich nehme es zurück. Aber ich empfinde die Stimmung zwischen den Mächten USA und der EU auf der einen Seite und Rußland auf der anderen Seite z.Zt. nicht sehr freundschaftlich (Stichworte: Ukraine, E.Snowden) und fände es schön, wenn die Olympiade den Willen zur Verständigung verstärken würde.

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          • Jonas
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            Und da gebe ich dir Recht. Das wäre schön...

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    • pedroB5 ist dafür
      +1

      Da kann ich mich Jonas nur anschließen. Ich finde es auch schwierig - trotz der Wichtigkeit der Spiele und meiner besten Wünsche für faire Wettkämpfe - die politische Situation des Gastgeberlandes auszublenden.

      Aber: Putin nutzt die Spiele ja auch nicht nur der Spiele willen, sondern vielmehr, um sich selbst zu inszenieren. Die Subventionen, die in einem Ort fließen, der zur olympischen Stätte umgebaut werden soll, sind enorm und haben oftmals viele Effekte über die Dauer der Spiele hinaus, z.B. eine verbesserte Infrastruktur - oder aber negative Effekte, wie wenn z.B. ganze Orte umgesiedelt werden müssen...dies alles sind nur Beispiele, die sich nicht ignorieren lassen..und per se immer auch politisch sind! Mit den Menschenrechtsverletzungen möchte ich erst gar nicht anfangen...

      Die Spiele sind immer politisch - ob als politisches Machtinstrument, als Maßnahme zur Aufwertung von Regionen, als Kommunikationsmittel in die Welt (man erinnere sich an den Kuss der beiden russischen Sportlerinnen als Protest gegen die Diskriminierung von Homosexuellen).

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