Als Auslöser gelten die Verhaftung und Misshandlung einer Gruppe von Schülern, die in der Provinzstadt Dara’a regimekritische Parolen an eine Wand geschrieben hatten. Das Regime verschärfte die Situation, als es am 18. März auf Demonstranten schießen ließ, die die Freilassung der Jugendlichen forderten. Die Proteste breiteten sich daraufhin rasch aus, beispielsweise in Städten wie Homs, Hama und Vororten von Damaskus.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Protestbewegungen in Tunesien und Ägypten bereits ihre jeweiligen Regierungen gestürzt. Und auch in Libyen war ein Aufstand im Gange. Assad, der Syrien seit dem Jahr 2000 regiert und das Präsidentenamt von seinem Vater übernommen hatte, reagierte mit unklaren Reformversprechen und mit Gewalt auf die Demonstrationen im Land. In Folge des Vorgehens des Regimes gegen die Bevölkerung gründeten Deserteure der syrischen Armee im Juli 2011 in der Türkei die Freie Syrische Armee (FSA). In der Folge eskalierte der bewaffnete Konflikt mit den Truppen des Regimes zunehmend.
Im UN-Sicherheitsrat scheiterte im Oktober 2011 eine klare Verurteilung des Assad-Regimes an den Stimmen von Russland und China. Dahinter standen wohl auch Befürchtungen der beiden Veto-Mächte, der Westen könnte wie im Fall Libyens militärisch eingreifen und das Kräfteverhältnis in der Region zu seinen Gunsten verändern. Russland, ein Verbündeter Assads, belieferte das Regime seinerseits mit Waffen.
Die Konfliktlage lässt Möglichkeiten eines militärischen Eingreifens immer schwierger erscheinen. Die EU hat im Mai 2013 zwar ein Embargo gegen Syrien gelockert, so dass Waffenlieferungen an Rebellengruppen unter Umständen möglich sind. Fronten und Fraktionen im Syrien-Konflikt sind allerdings für Beobachter schwierig einzuschätzen. Die Aufständischen gehören überwiegend zur Mehrheit der Sunniten. Untesrützung erhalten sie teilweise auch von radikalen sunnitischen Gruppen wie der Al-Kaida. Schiitische Staaten wie der Iran haben sich dagegen hinter Machthaber Assad gestellt, der zur Minderheiten der Alawiten gehört
Nachdem die libanesisch-schiitische Organisation Hisbollah immer stärker auf Seiten des Assad-Regimes in den Bürgerkrieg eingegriffen hat, konnten die regierungstreuen Truppen wichtige Gebiete von den Rebellen zurückerobern. Der Syrien-Konflikt hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Nachbarstaaten. "Dabei treiben manche regionale Staaten den Konflikt an, während andere sich dafür einsetzen eine Ausbreitung der Spannungen zu verhindern," schreibt die europäische Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) in einer Studie (externer Link, englisch).
Die USA haben Anfang 2014 nach Informationen aus amerikanischen und europäischen Sicherheitskreisen damit begonnen, leichte Waffen an moderate syrische Rebellen im Süden des Landes zu liefern. Der US-Kongress habe in geheimen Abstimmungen die Finanzierung der Rüstungslieferungen gebilligt, berichtet die "Welt". Auch Saudi-Arabien soll Rebellengruppen mit Waffen unterstützen.
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