Aus der Sicht eines Nicht-Berliners mutet die Debatte um das Tempelhofer Feld wie so viele Volksentscheide in jüngerer Vergangenheit an: emotional aufgeladen und von einer generellen Grundskepsis geprägt. Auch hier in den Diskussionen bei Publixphere wünschen sich die meisten Teilnehmer offenbar Partizipationsmöglichkeiten und eine starke EInbindung des Bürgers bei solchen Entscheidungen. Ich stelle allerdings die Gegenfrage: kann selbst ein gut informierter Bürger tatsächlich die relevanten Konsequenzen absehen, die er mit einem Volksentscheid beeinflussen kann? Für das Tempelhofer Feld kann ich das nicht abschließend beurteilen. Als in Hamburg vergangenes Jahr über den Rückkauf des regionalen Energienetzes abgestimmt wurde, kann ich nur sagen: kaum jemand hat da wohl wirklich verstanden, was eine solche Entscheidung nach sich zieht. Und auch das "Musterland" des Volksentscheids, die Schweiz, war letztens eher ein fragwürdiges Beispiel, wie emotional aufgeladene Debatten über Volksentscheide beeinflusst wurden (Stichwort Zuwanderungsabstimmung)