Bislang haben wir hier in der Diskussion immer nur sehr allgemein und 'oberflächlich' über die Situation der Flüchtlinge gesprochen und niemals über Einzelschicksale. Jetzt hat Zeit Online darüber berichtet, dass der erste Lampedusa-Flüchtling abgeschoben werden soll – trotz der Zusicherung des Hamburger Senats, dass dies nicht geschehen würde.

Und auch hier scheint es so zu sein, dass die Verantwortung mal wieder nach oben druchgereicht wird. Denn angeblich folgt die Ausländerbehörde im Falle des Mannes aus Ghana (der in Syrien gearbeitet hat und von Soldaten des Gaddafi-Regimes erst zwei Wochen in einem Camp an der libyschen Küste festgehalten und dann mit Hunderten anderer Afrikaner in ein überfülltes Schiff nach Italien gezwungen wurde) einer "Abschiebungsanordnung" des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge.

Wir brauchen ganz dringen klare und menschenwürdige Regelungen, die festlegen wir auf den unterschiedlichen Ebenen (Bundesland, Bund und EU) mit Flüchlingen, aber auch anderen Einwanderern, umgehen. Nicht zu wissen wie der eigene Satus ist, wie und wann man in Sicherheit leben kann und wie die eigene Zukunft geplant werden kann – das ist meiner Meinung nach Folter. Ohne nur einen Blick auf die unmenschlichen Unterkünfte, Kontaktsperren etc. geworfen.