Lieber Emil, ich fürchte diese Situation wird sich nicht kurzfristig verbessern lassen. Sie ist leider auch der oben geschilderten innenpolitischen Situation in Großbritannien geschuldet. Eine vorausschauende und kluge Europapolitik hätte sich aber der Tatsache bewußt sein müssen, dass Cameron et al. einen Kommissionspräsidenten Juncker ohnehin nicht akzeptieren würden. Klugerweise hätte man auf die Kür von Spitzenkandidaten verzichten sollen, die als solche im überwiegenden Teil der EU-Wählerschaft gar nicht wahrgenommen worden ist. Oder gar falsch „eingeordnet“ wurde. D.h.ein starker, weil als Spitzenkandidat gewählter Kommissionspräsident ist Anathema nicht für viele Regierungschefs in der EU, sondern auch Wasser auf die Mühlen der UKIP und anderer Europagegner. Für viele dieser Wähler ist Juncker ein Repräsentant der ökonomischen Kopflastigkeit einer EU, die durch ihre Austeritätspolitik die sozialen Gegensätze dramatisch verschärft hat und dies im Euro-Raum durch ihre Zentralbankpolitik weiter tut. Nein, ich weiß leider auch Ausweg aus dieser Sackgasse, außer dass wir weiter hartnäckig am „Europa von unten“ arbeiten müssen, auf der Straße, im Netz und in den anderen Medien.
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nemo
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