Petitionen sind immer erst einmal Klientelpetitionismus, sie artikulieren ja etwas, was die Parteien und der Mainstream von alleine nicht aufgreifen. Wenn Petitionen richtig groß werden, kann man schon überlegen, ob sie nicht auch gesellschaftliche Mehrheiten aufzeigen.

Ein gutes Beispiel sind die gentechnisch veränderten Pflanzen. Auch wenn klar ist, dass eine Riesenmehrheit in Deutschland sie einfach nicht wollen, werden Lobbýisten, Beamte und Politiker einfach nicht müde, sie irgendwie doch durchdrücken zu wollen.. Sie probieren es immer und immer wieder, am Ende über Bande und versteckt in Brüssel. Da muss sich die Gesellschaft eben laut wehren, immer wieder kämpfen gegen diese BASF-Monsanto-Klientelpolitik. Da helfen keine Wahlen alle 4/5 Jahre, da helfen nur Kampagnen und Petititionen, Druck und Lautstärke.

Als gefährlich würde ich Petitionen nicht bezeichnen. Aber ich finde es auch wichtig, dass Politiker immer noch abwägen können. Manchmal müssen eben Stromtrassen sein, gegen den regionalen Widerstand, für die Energiewende und das Gemeinwohl, so brutal es klingt.

Und zurück zum Thema online. Schlussendlich entscheiden lassen würde ich online gar nichts, dafür sind noch nicht genug Menschen dabei, die Technik (Identifizierung? Manipulation?) ist noch nicht so weit. Aber als Diskursraum ist das Netz ja sowieso alternativlos. Es stellt sich eher die Frage, welche Bereiche des Lebens noch analog bleiben.