Online-Partizipation sollte meiner Meinung vor allem auch - wenn möglich - in Verbindung mit traditionellen Partizipationsmöglichkeiten gedacht werden. Bei Partizipationsprojekten in der Praxis als auch in der wissenschaftlichen Debatte wird oftmals ein "Medienmix" betont, d.h. die Verbindung von Online-Partizipationselementen, Online-Befragungen, Diskussionsforen mit bspw. Bürgerversammlungen usw. Das gilt vor allem für den kommunalen Bereich, wo ein Partizipationsprojekt garnicht ausschließlich Online durchgeführt werden kann, da dann zu viele - weniger internetaffine Gruppen - außen vor bleiben würden. Also besteht vor allem die Herausforderung: wie können online und offline Elemente gut verknüpft werden, wo liegt der gegenseitige Nutzen? Online-Diskussionsforen eines Partiziptionsprojekts sind bspw. oft sehr öffentlichkeitswirksam; oft haben solche Foren eine hohe Zahl an Page visits, die meisten der Besucher sind jedoch "Lurker", also passive, die nur Beiträge lesen und sich nicht beteiligen (wollen). So kann ein Online-Forum bspw. ein Türöffner dafür sein, dass man von der dazugehörigen Offline-Veranstaltung erfährt und im besten Falle hingeht - und umgekehrt. So können zumindestens mehr Leute erreicht werden, die die dann die Auswahl zwischen on- und offline-Beteiligung haben. Ob damit neue Personenkreise erreicht werden können abseits derer, die sich eh schon interessiert haben, ist nach wie vor fraglich.