Ich teile weitestgehend die Auffassung von Herrn De Masi zur Eurorettungspolitik, allerdings sehe ich weniger die Troika als Quelle des Übels, sondern ganz klar Merkozy. Bislang haben wir weder in Deutschland, noch in Europa eine politische Mehrheit, die in der Lage oder willens ist, diese Politik, die 2010 eingeleitet wurde, zu beenden. Aus meiner Sicht ist die Troika sogar noch ein kleines korrektiv, da der IWF mit an Bord ist, der schon recht frühzeitig eine Neuausrichtung der Rettungspolitik anmahnte – ohne Erfolg. Abgesehen davon halte ich auch irgendein Kontrollorgan, wie eben die Troika, für notwendig, das die Umsetzung der mit Hilfskrediten verbundenen Forderungen überwacht. Auf einem anderen Blatt steht dabei aber, welche Forderungen denn sinnvoll gewesen wären und da bin ich dann wieder bei De Masi, der meines Erachtens zu Recht die inhaltlich falsche Ausrichtung der Rettungspolitik kritisiert.
Ich würde daher nicht die Troika als Gift für Europa bezeichnen, sondern die fatal einseitige Rettungspolitik, die vor Allem von den konservativen Parteien in Europa betrieben wird und an deren Ende man wohl konstatieren muss „Operation gelungen, Patient tot!“
(Da ich die inhaltliche Kritik an der Rettungspolitik für wichtiger halte, als die Ansicht zur Troika, ist das meines Erachtens ein "zugunsten" Kommentar)