Hallo Doro,

Das war eigentlich nur eine Tatsachenfeststellung, um die Frage zu beantworten, wie das in Deutschland geregelt ist. Insofern braucht es aber zumindest kein Grundsatzurteil ;D.

Geht es um deine Haltung, dann muss ich feststellen, dass ich diese nicht teile, sondern ablehne.

Ich trete für Selbstbestimmung ein und befürworte daher weitgehende Freiheiten in allen Lebensbereichen. Das reicht von der Familienpolitik (keine Bevorzugung oder Benachteiligung eines Einkommensmodells) über religiöse Freiheiten (Freiheit Burka zu tragen, Beschneidung auch bei Säuglingen) bis ins erzieherischer (Ablehnung von verpflichtenden Ganztagsschulen aufgrund eines zu großen Eingriffs in die Selbstbestimmungsrechte von Jugendlichen). Aus demselben Grund begrüße ich auch die Möglichkeit von Vereinen sich frei zu organisieren.

Was ich aber ablehne, ist deine Haltung, auf der einen Seite Freiheiten für christliche Vereine einzufordern, gleichzeitig aber in der Diskussion um die Burka solche Freiheiten für muslimische Religionsangehörige per se abzulehnen. Wir hatten die Diskussion ja bereits. Meine Fürsprache für das Selbstorganisationsrecht von Vereinen im oberen Absatz resultiert aber aus derselben Überzeugung wie meine Fürsprache für das Recht eine Burka zu tragen. Wir sind damit meilenweit voneinander entfernt.

Ich würde mich freuen, wenn ich Dich zumindest dazu anregen kann, mal zu überlegen, inwieweit man die Wünsche nach eigenen Freiheiten (Selbstorganisation der Vereine, Ausleben christlicher Traditionen) mit den Wünschen anderer nach ähnlichen Freiheiten (Burka, Beschneidung) zusammenbringt. Leben und leben lassen ist doch eigentlich ein guter Leitspruch.